Unfälle im Hausruckviertel
Seit 2018: Höchste Zahl an Verkehrstoten
Neun Menschen starben 2023 aufgrund von Verkehrsunfällen in den Bezirken Grieskirchen und Eferding.
BEZIRKE. "Jeder tödliche Unfall ist einer zu viel", mahnt Gerhard Groißhammer, stellvertretender Bezirkspolizeikommandant. "Wir hatten sieben Verkehrsunfälle im Bezirk Grieskirchen und zwei im Bezirk Eferding. Die Anzahl mit neun ist seit 2018 die höchste", erklärt Groißhammer. Alkohol spielte bei den neun Unfällen keine Rolle, die Ursachen lagen meist bei Vorrangverletzungen, Unachtsamkeit beziehungsweise Ablenkung und Überschätzung, mitunter in Kombination mit überhöhter Fahrgeschwindigkeit. "Allein beim Telefonieren ohne Freisprechanlage hat sich der Wert 2023 um mehr als ein Drittel erhöht, was wir hier bestraft haben", nennt Groißhammer eine der Ablenkungen im Straßenverkehr. "Es ist ja schon Ablenkung genug, wenn man mit der Freisprechanlage telefoniert. Jeder, der das macht, weiß genau, dass er jetzt vom Verkehr nicht viel mitbekommen hat – auch wenn man bewusst auf die Straße schaut und nichts in der Hand hat." Achtsameres Fahren, das Anpassen von Geschwindigkeiten und das Einhalten von Sicherheitsabständen – allein diese drei eigentlich selbstverständlichen Dinge könnten so manchen Unfall wohl verhindern, sagt Groißhammer.
Keine Unfallhäufungen
Bestimmte Stellen, an denen immer wieder Unfälle passieren, habe man glücklicherweise nicht: "Natürlich könnte man glauben, auf der B137, wo einfach mehr Unfälle sind, aber diese sind eigentlich immer an verschiedenen Stellen und immer verschiedenartige Unfälle", erklärt Groißhammer.
Tempo 50 für Kickendorf?
Im Versuch, den Straßenverkehr etwas sicherer zu gestalten, beschloss der Grieskirchner Gemeinderat einstimmig, in Kickendorf Tempo 50 einzufordern. Die Gründe für das Vorhaben seien etwa der Ortsgebietscharakter des Straßenabschnitts, das Fehlen eines Gehsteigs sowie der Schutz der Anrainer vor Lärm- und Schadstoffemissionen, berichtet Franz Pointinger, Obmann des Ausschusses für Verkehr und Sicherheit. "Bei derartigen Verkehrsthemen erfolgt jedoch zuvor eine Begutachtung durch einen zuständigen verkehrstechnischen Sachverständigen, der sich gegen diese 50-km/h-Beschränkung aussprach", erzählt Pointinger. Daraufhin wurde der Antrag auf die Erlassung einer Verordnung eines Ortsgebiets für die "L1191-Ortschaft Kickendorf" im Gemeinderat einstimmig beschlossen. "Die Einstimmigkeit bei den Beschlüssen zeigt: Es geht allen Fraktionen um dasselbe. Nun liegt es beim Gutachter, zu beurteilen, ob Ortsgebietscharakter gegeben ist oder nicht", erläuSeit 2018 höchste Zahl an Totentert Pointinger.
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.