Stadt beschloss Verkauf - Interview mit Bürgermeisterin Maria Pachner
Die Stadtgemeinde Grieskirchen verkauft in dieser Woche das alte Schulareal in Grieskirchen-Süd.
¶GRIESKIRCHEN. Bürgermeisterin Maria Pachner (VP) spricht im Interview über die jüngste Sondergemeinderatssitzung, den Erhalt des Bezirksgerichts, die Säle in Parz und den Renaissancegarten.
BezirksRundschau: Am vergangenen Montag fand in Grieskirchen eine Sondergemeinderatssitzung statt.
Warum?
MARIA PACHNER: Es wurde der Verkauf des ehemaligen Hauptschulareals beschlossen. Es handelt sich dabei um eine Fläche von 16.000 Quadratmetern.
Warum musste der Verkauf so plötzlich über die Bühne gehen?
Die Abwicklung des Verkaufs muss diese Woche – also noch im März – passieren. Denn ab 1. April gibt es eine neue gesetzliche Regelung. Der Bund führt im Zuge der Budgetreform eine neue Belastung ein. Ab kommender Woche gibt es eine Einkommenssteuer auf private Grundstücksveräußerung.
Wie viel Geld erspart sich die Stadt, indem sie den Verkauf noch vor dem 1. April
abwickelt?
Es handelt sich um eine Ersparnis von mehr als 62.000 Euro.
Wer ist der Käufer?
Es gab zwei nahezu idente Angebote von der Firma ISG und der Firma CC Development GmbH. Bei der Sondergemeinderatssitzung mussten wir uns für einen Käufer entscheiden. Das war für uns wahnsinnig schwierig. Schließlich haben wir uns auf die Firma CC Development GmbH geeinigt. Es freut mich sehr, dass die beiden Firmen aber schon im Vorfeld vereinbart hatten, dass jene Firma, die nicht zum Zug kommt, dennoch ein Drittel der Fläche bebauen darf.
Wie hoch war der Grundstückspreis?
110 Euro pro Quadratmeter.
Was wird der neue Eigentümer nun auf dem Areal errichten?
Gebaut werden Miet- und Eigentumswohnungen. Der Käufer zeigt Bereitschaft bei der Planung mit einem Architekten und dem Forum Stadtentwicklung zusammenzuarbeiten. Zudem wurde uns zugesichert, dass wir die alten Schulgebäude noch solange nutzen dürfen, wie wir sie brauchen. Derzeit sind dort Kindergartengruppen untergebracht.
Wie lange wird die Stadt die alten Schulen noch als Ausweichquartiere benötigen?
Wahrscheinlich für die Dauer der nächsten drei Jahre. Bis dahin sollte der neue Kindergarten gebaut und die Volksschule saniert sein.
In den vergangenen Wochen wurde über die Schließung der Bezirksgerichte diskutiert. Wie steht es Ihrer Einschätzung nach derzeit um den Erhalt des Grieskirchner Bezirksgerichts?
Ich glaube, wir sind auf einem guten Weg – mein Gefühl ist gut. Denn man kann nicht alles globalisieren. Mit den Bemühungen rund um die Stärkung des ländlichen Raums muss auch die Beibehaltung von Institutionen, Behörden und Ämtern einhergehen. Wir brauchen die Strukturen und die Arbeitsplätze. Das Bezirksgericht ist zudem für die Stadt Grieskirchen ein wichtiger
Frequenzbringer.
Wie steht es um die Aus-
lastung der angemieteten Säle in Parz?
Wir sind sehr positiv gestimmt. Derzeit sind acht oder neun Hochzeitsfeiern gebucht. Auch private und kulturelle Veranstaltungen werden abgehalten. Ich bin zuversichtlich, dass das für Grieskirchen eine Erfolgsgeschichte wird.
Schon im vergangenen Jahr wurde ein Betreiber für ein Café im Schloss und im Renaissancegarten gesucht. Wurde schon jemand gefunden?
Nein, das ist bisher leider nicht so gut gelaufen. Eine Dame hatte Interesse, aber sie hat mir inzwischen doch abgesagt. An sich ist aber der Vermieter – also Schlossherr Srbik – für diese Sache zuständig. Aber natürlich ist es im Interesse der Stadt, dass ein Betreiber gefunden wird. Denn der Renaissancegarten steht für die Grieskirchner offen und soll auch genutzt werden. Aus Rücksicht auf die Anrainer wurden nun die Öffnungszeiten vertraglich festgelegt. Der Garten kann immer bis 18 Uhr
besucht werden.
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