Unsere Handwerker sind Gold und Silber wert

- hochgeladen von Rainer Auer
Steinmetz Mario Golser und Maurer Martin Entholzer holen die begehrten Medaillen in Sao Paulo.
GRIESKIRCHEN/BEZIRK (raa). Mit acht Medaillen war Österreich die erfolgreichste europäische Nation bei den WorldSkills in Brasilien. In 31 Berufen stellten die jungen Fachkräfte ihre Fertigkeiten bei den WorldSkills Berufsweltmeisterschaften in Brasilien unter Beweis.
Mario Golser arbeitet erst seit rund einem halben Jahr bei Kienesberger Steinmetz in Schlüßlberg. Vor seinem Zivildienst nahm er bereits an der Staatsmeisterschaft teil, hat die Arbeit dort aber, wie er sagt, verpfuscht. Das sollte und wollte ihm in Brasilien nicht noch einmal passieren. Wochenlang trainierte er für diesen Entscheid. "Oft war er nach Feierabend in der Firma und hat an Feinheiten gearbeitet", berichtet sein Chef Norbert Kienesberger. Golsers persönlicher Trainer, der Berufsschullehrer Bernhard Hasenörl, musste seinen Schützling die letzten Tage sogar noch einbremsen. "Sogar noch beim Wettbewerb in Brasilien hat Marius noch bis zur letzten Sekunde an seinem Stück gearbeitet", so Kienesberger, "wir schwitzten schon Blut und Wasser, dass er ja nichts mehr verhaut, es war ja eh schon perfekt".
Der Wettbewerb war in drei Module aufgeteilt. In Summe standen Golser und seinen Kollegen 22 Stunden für das Werkstück zur Verfügung. "Meine zehn Konkurrenten aus aller Welt waren ziemlich gut", so der frischgebackene Weltmeister. Am Ende hatte der 21-jährige Grieskirchener drei Punkte Vorsprung auf den zweitplatzierten, einen Brasilianer.
Am Vortag des Wettbewerbs hatten Golser und seine Kollegen schon Gelegenheit, sich das Werkzeug und den Arbeitsplatz anzusehen. "Da war ich total nervös. Aber am ersten Wettbewerbstag war alles wie weggeblasen". Mit der Goldmedaille in der Hand meinte er: "Mit sowas in der Hand, was willst du noch mehr". In Zukunft will Golser schon noch mehr. Er will seinen Meister machen. Sein Herz schlägt sowohl als Steinmetz, als auch als Bildhauer. Kienesberger will den Weltmeister noch möglichst lange im Betrieb halten. "Wir haben seit 2007 mit unseren Mitarbeitern immer wieder Gold geholt", so der Firmenchef, "aber es ist natürlich schwierig, diese perfekten Leute länger an den Betrieb zu binden".
Diese Probleme hat Martin Humer von Baumeister Humer nicht. Sein jetziger Polier, Hannes Mairhofer, war 2005 in Helsinki der erste Maurer, der für Österreich bei der Berufs-WM Gold geholt hat. Martin Entholzer, er 2010 bei Humer seine Lehre begonnen hat, setzt diese Tradition mit seiner Silbermedaille aus Sao Paulo fort. Schon 2013 wollte der ehrgeizige Entholzer zur Staatsmeisterschaft, um dann eben zwei Jahre später sein Traumziel Brasilien zu erreichen. Gesagt getan, auch wenn dazu letztlich noch eine wochenlange Vorbereitung nötig war, um diesen Erfolg in der Ferne letztlich sozusagen in Stein zu mauern.
Der Erfolg der Weltmeister aus Grieskirchen und den sechs Kollegen aus Österreich ist für die Lehre im Handwerk ein wichtiger Schritt.
"Das hilft der Region, dem Handwerk und letztlich allen", ist sich Firmenchef Kienesberger sicher.
Weitere Bilder online unter www.bezirksrundschau.com, Webcode 1451816.
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