Verkehr und Hochwasser

Josef Mader erklärt die Sicht des Gewässerbezirks | Foto: Wolfgang Kerbe/ BezirksRundschau
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FRAHAM. Bei der öffentlichen Informationsveranstaltung der Gemeinde Fraham zur geplanten Umwidmung einer Liegenschaft nahe des Ortskerns, konnten besorgte Bürger ihre Bedenken einbringen. Bürgermeister Harald Schick lud dazu ein sich die Berichte der Experten von der Ortsplanung, vom Gewässerbezirk Grieskirchen und den Verantwortlichen für den Gefahrenzonenplan des Eferdinger Beckens anzuhören. Den Anfang machte der Ortsplaner Gerhard Altmann. "Es handelt sich um eine ein Jahr alte Bebauungsstudie, die zu einem ersten Widmungsantrag geführt hat. Das ganze geht zurück auf ein Entwicklungskonzept von 2014," erklärt Altmann. Ein Bereich nahe dem Ortskern, zwischen Planbach und Innbach soll nun für den Bau von Einfamilienhäusern, Doppelhäusern und Mehrfamilienhäusern erschlossen werden.

Befürchtungen bezüglich des Verkehrsaufkommens

Die ersten Bedenken, die die anwesenden Anrainer äußerten, betrafen die daraus entstehende Verkehrssituation. Trotz der Erklärung, dass die neuen Straßen großzügig ausgeführt werden sollten, blieb die Befürchtung im Raum, dass es an bestimmten Stellen des bestehenden Straßennetzes zu Nadelöhren für den entstehenden Verkehr kommen würde. "Das ist die erste Stufe einer langfristigen Planung", entgegnete Altmann. Es blieb jedoch der Wunsch bestehen, das Verkehrskonzept etwa mit der Gemeinde Scharten ausreichend abzustimmen.

Hochwasser: Theoretische Modelle und praktische Erfahrung

Danach erklärte Josef Mader aus gewässerkundlicher Sicht eine mögliche Bedrohung des Siedlungsraumes durch Hochwasser. "Grundsätzlich sind Widmungen in diesem Bereich nicht ausgeschlossen. Es handelt sich um einen Restrisikoberich unterhalb eines Rückhaltebeckens," erklärt er. Das Rückhaltebecken sei allerdings für Extremfälle ausgelegt, die eine Dammbruch und selbst ein Überlaufen sehr unwahrscheinlich machen. In der weiteren Diskussion klafften die Vorstellungen von der Gültigkeit der berechneten Modelle zwischen Experten und den besorgten Anrainern auseinander. "Gefahrenzonenpläne berücksichtigen nur das von Planbach und Innbach mitgeführte Wasser. Oberflächenwasser, das durch starke Regenfälle geht nicht in dei Modellrechnungen ein. Dadurch kann es lokal zu Überschwemmungen kommen, die schwer vorhersagbar sind, " erläutert Günter Humer. Er ist für die Erstellung eines Gefahrenzonenplanes im Eferdinger Becken zuständig. Die praktischen Erfahrungen mit den Hochwasserständen, die Anrainer schildern, stellen die in den Modellen eingezeichneten Linien in Frage. Die Experten vom Gewässerbezirk bekommen Fotos von vergangenen Hochwassern ausgehändigt. Josef Mader meint: "Wir werden die Berechnungen noch weiteren Prüfungen unterziehen und die Modelle entsprechend verfeinern."

Wie geht es weiter?

Um weiter über das Thema entscheiden zu können, muss die Planung der Bebauung der neu gewidmeten Flächen noch konkreter werden. Erst dann lassen sich genauer Aussagen über den Umgang mit Oberflächenwasser, oder Wasserströmungen treffen. "Es kann sogar zu einer Verbesserung der Situation bei einem erneuten Hochwasser beitragen, wenn entsprechend vorausschauend geplant wird." meint Mader. "Wenn sich die Befürchtungen bewahrheiten, wird das nicht gemacht", sagt Bürgermeister Schick am Ende. "Wir haben jetzt die Sorgen der Anrainer gesammelt, die Experten sind ausreichend informiert, und wir werden das beste daraus machen."

Josef Mader erklärt die Sicht des Gewässerbezirks | Foto: Wolfgang Kerbe/ BezirksRundschau
Der Ort der Diskussion | Foto: Wolfgang Kerbe/ BezirksRundschau
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