Licht für die Welt
Weiberner Gabriel Müller hilft weiterhin in Mosambik
Sechs Monate nach dem verheerenden Zyklon in Mosambik bereist der gebürtige Weiberner Gabriel Müller für Licht für die Welt das Katastrophengebiet.
WEIBERN. Es scheint die Sonne über den indischen Ozean, als der von Weibern im Bezirk Grieskirchen stammende Gabriel Müller (44) in der Hafenstadt Beira in Zentralmosambik einlangt. Eine trügerische Idylle wird demaskiert durch umgestürzte Bäume und abgedeckte Dächer allerorts. Zyklon „Idai“ schlug am 14. März 2019 dort auf Land, wo Licht für die Welt Anfang des Jahres eine neue Augenklinik mit Spenden aus Österreich fertiggestellt hatte. „Unsere neue Augenklinik sollte fortan am Grauen Star erblindeten Patienten Augenlicht schenken, doch durch den Zyklon wurde sie stark beschädigt und wir mussten akute Notfallmaßnahmen einleiten“, so Müller, der sich seit 19 Jahren für die österreichische Hilfsorganisation engagiert.
Improvisation
Es gab in der Sturmnacht so viele Tote und Verletzte, dass kurzerhand einer der beiden Operationssäle im Augenspital für lebensrettende Unfallchirurgie umfunktioniert wurde. Bis zum heutigen Tag müssen unterschiedliche Operationen unter dem Dach der Augenklinik durchgeführt werden, weil andere Gebäude des Zentralspitals von Beira noch stärker in Mitleidenschaft gezogen sind. Parallel dazu haben der mosambikanische Klinikdirektor Dr. Abel Polaze und sein Team die Augenlicht rettende Arbeit wieder aufgenommen. Viele strahlende Kinderaugen begegnen Müller bei den Besuchen an den Spitalsbetten. "Jedes von ihnen gleicht einem Sonnenaufgang. Die Blicke der begleitenden Angehörigen spiegeln noch die angstvolle Erinnerung an die lebensbedrohliche Zyklon-Nacht, wo sich viele notdürftig mit Tüchern und Matratzen gegen die durch die abgedeckten Dächer fliegenden Trümmer und Steine wehrten", erzählt Müller.
"Haben alles verloren"
Im Distrikt Buzi kamen noch schwere Überschwemmungen durch den Buzi River hinzu, die viele Menschen auf Bäume und Dächer zwangen, wo sie mit spärlicher Nahrung und verschmutztem Trinkwasser zwei Wochen lang ausharren mussten. „Ich habe in all den Jahren viel gesehen, was Menschen in den Armutsgebieten zugestoßen ist. Aber dass tausende Menschen einfach alles, wirklich alles verloren haben und bis heute in notdürftigen Zelten mit nichts als ihren Kleidern am Leib von einem Tag zum anderen leben, das ist für mich eine beispiellos erschütternde Erfahrung“, so Müller.
Der gebürtige Oberösterreicher bittet um Hilfe für die Nothilfeprogramme von Licht für die Welt zugunsten augenkranker, blinder und anderweitig behinderter Menschen im vom Zyklon betroffenen Gebiet in Mosambik.
Nähere Informationen zum Nothilfeprogramm: www.licht-fuer-die-welt.at
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