Bürgermeister Andreas Hinterberger
"Haibach wird eine Wohngemeinde bleiben"

Andreas Hinterberger wurde vergangenen Herbst erstmals als Bürgermeister von Haibach ob der Donau angelobt. | Foto: Kaindlstorfer Photographie
  • Andreas Hinterberger wurde vergangenen Herbst erstmals als Bürgermeister von Haibach ob der Donau angelobt.
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Der neue Haibacher Bürgermeister Andreas Hinterberger (VP) spricht im BezirksRundSchau-Interview unter anderem über anstehende Projekte in seiner Gemeinde, wie er mit den neuen politischen Kräfteverhältnissen umgeht und warum Haibach eine Wohngemeinde bleiben wird.

HAIBACH OB DER DONAU. Bei der vergangenen Wahl ging Andreas Hinterberger als neuer Bürgermeister in Haibach ob der Donau hervor. Beruflich ist der dreifache Familienvater zudem in der Landwirtschaft beheimatet. Im exklusiven Interview mit der BezirksRundSchau zieht der 46-Jährige eine erste Bilanz und blickt auf die kommende Legislaturperiode.

Herr Hinterberger, wie fällt Ihr Fazit nach den ersten Monaten im Amt aus?
Hinterberger: Da ich ja bereits vor der Wahl zwölf Jahre lang als Vizebürgermeister und im Gemeinderat tätig war, habe ich schon gewusst, was auf mich zukommt. Zudem hatte ich auch ein gutes Verhältnis zu meinem Vorgänger Franz Straßl, von dem ich viel mitnehmen konnte. Mir gefällt die Arbeit als Bürgermeister. Natürlich gibt es jetzt neue Herausforderungen zu bewältigen und neue Entscheidungen, die ich vorher nicht treffen musste. Das ist nicht immer ganz einfach, aber alles in allem ist meine Amtszeit gut angelaufen.

Welche Projekte haben in der kommenden Legislaturperiode in Haibach Priorität?
In erster Linie stehen vor allem Infrastrukturprojekte am Programm. An erster Stelle steht der Neubau des Musikheims im Ortskern, wo im Zuge der Bauarbeiten auch gleich der Ortsplatz neu gestaltet wird. Das alte Gebäude, in dem ehemals ein Wirtshaus untergebracht war, wird vollständig weggerissen. Finanziell hätte eine Sanierung hier keinen Sinn ergeben. Es entsteht ein völlig neues Probenlokal, das jedoch kleiner als das ehemalige Gebäude wird. Den dadurch entstehenden Platz können wir schlussendlich für die Neugestaltung des Ortsplatzes verwenden.

Wann wird dieses Vorhaben gestartet?
Wir hoffen, dass wir noch heuer mit dem Abriss beginnen können. Für die vollständige Fertigstellung des gesamten Projekts streben wir das erste Quartal 2024 an.

Sie streben auch an, das Thema Nachmittagsbetreuung in Haibach verstärkt in den Fokus zu rücken. Warum?
Eine Gemeinde bzw. auch die Gesellschaft entwickelt und verändert sich im Laufe der Zeit, wenn man wie bei uns immer wieder neue Baugründe schafft. Wir haben viele junge Familien in Haibach. Einige davon wollen, nachdem sie Kinder bekommen haben, wieder früher ihrer  Arbeite nachgehen. Das hat sich in den vergangenen knapp 15 Jahren doch verändert. Wir müssen jungen Familien mit kleinen Kindern Möglichkeiten bieten, damit die Eltern – wenn gewollt – früher wieder ins Erwerbsleben einsteigen können. Das ist auf jeden Fall eine Herausforderung für uns.

Haibach ist eine Härtausgleichsgemeinde. Inwieweit stehen Sie dadurch auch vor finanziellen Herausforderungen stehen?
Als Härteausgleichsgemeinde – in früheren Zeiten noch als Abgangsgemeinde bezeichnet – tun wir uns, was die Förderanfragen an das Land betrifft, schwerer. Aber wir haben eben auf der einen Seite unsere fixen Ausgaben, wie beispielsweise die SHV-Umlage oder den Krankenanstaltenbeitrag, die nun mal abzuführen sind. Zudem hat Haibach mit 25 Quadratkilometern eine gewisse Größe. Da gibt es bestimmte Budgetposten, die uns belasten und einfach da sind. Das reicht beispielsweise von der Schneeräumung im Winter, über den Erhalt der Wasserversorgung und -entsorgung bis hin zur Instandhaltung des Verkehrsnetzes. Auf der anderen Seite tun wir uns schwer, ausreichend Einnahmen, wie durch die Kommunalsteuer, zu lukrieren, da uns dafür die großen Unternehmen fehlen.

Ist es also ein Ziel von Ihnen, den Standort Haibach für solche Betriebe zu attraktivieren?
Aufgrund unserer geographischen Lage ist es so, dass wir vorab natürlich klären müssen, für welche Unternehmen wir attraktiv sein können. Wir werden keine großen Produktionsbetriebe nach Haibach locken können. Neben der Topographie, die nicht gerade flach ist, fehlt uns auch die entsprechende Verkehrsanbindung. Das Ziel wird sein, dass Haibach eine Wohngemeinde bleibt. Natürlich mit kleinen und mittleren Gewerbetreibenden. Für diese wollen wir auch in Zukunft ein Angebot ermöglichen und ihnen die Möglichkeit bieten, sich in Haibach anzusiedeln. Mit dem flächendeckenden Glasfaseranschluss haben wir dafür beispielsweise auch schon Voraussetzungen geschaffen.

Nach der vergangenen Gemeinderatswahl kam es in Haibach zu einigen Umwälzungen. Die ÖVP verlor die absolute Mehrheit, mit der FPÖ zog neben der SPÖ wieder eine dritte Partei in den Gemeinderat ein. Wie schwer tun sie sich dadurch nun in der alltäglichen kommunalpolitischen Arbeit?
Im Vergleich zu vorher ist die Arbeit eine völlig neue. In der vergangenen Legislaturperiode, als die ÖVP zu zweit mit der SPÖ im Gemeinderat vertreten waren, wurden mehr als 90 Prozent der Beschlüsse einstimmig gefasst. Durch die neue Situation ist das jetzt anders. Die Diskussionen sind auf jeden Fall angeregter. Man merkt schon, dass es von SPÖ und FPÖ als Chance gesehen wird, da sie gemeinsam eine Mehrheit haben. Aber diese politische Auseinandersetzung soll mir nur recht sein. Das belebt den Wettbewerb und die Ideenfindung vor Ort. Und darum geht es für mich auch schlussendlich: Das Bestmögliche für Haibach herauszuholen. Dafür sollen auch die besten Ideen umgesetzt werden, egal von welcher Partei sie stammen.

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