Bürgermeisterwahl
Severin Mair zieht sich nach Niederlage zurück
Nachdem die Stichwahl in Eferding zugunsten von Christian Penn (SP) ausgefallen ist, wird sich Severin Mair (VP) aus der Kommunalpolitik zurückziehen. Seine weitere politische Zukunft lässt er aber noch offen.
EFERDING. Als jüngster Bürgermeister des Landes machte Severin Mair (VP) nach der Wahl 2015 österreichweit Schlagzeilen. Vergangenen Sonntag musste der 28-Jährige in der Stichwahl seinem Gegenkandidaten Christian Penn (SP) aber klar den Vortritt lassen. 60,38 Prozent der Eferdinger Wähler stimmten für Penn. Nun zieht Mair die Konsequenzen daraus und tritt vorerst aus der Kommunalpolitik zurück. "Das Ergebnis der Wahl war doch sehr eindeutig. Aber solche Entscheidungen sind in einer Demokratie zu akzeptieren und respektieren", sagt Mair. In Zukunft will er sich nun vollständig auf den Abschluss seines Studiums konzentrieren. Vor mehr als einem Jahr wechselte er vom Jus-Studium zum Bachelorstudium im Wirtschaftsrecht. "Wir haben gute Leute in der Fraktion, wo wir breit aufgestellt sind. Darum habe ich für mich entschlossen, in die zweite Reihe als Ersatzgemeinderat zu wechseln, um auch einmal Abstand von der Politik zu bekommen."
Positiver Rückblick
Trotz des negativen Wahlausgangs blickt Mair positiv auf seine Amtszeit zurück. Man habe in der ÖVP und im Stadtamt sehr viel weitergebracht. Zudem habe sich das Arbeitsklima in eine richtige Richtung entwickelt, Altlasten aus der Vergangenheit wurden abgebaut. Auch politisch sei in puncto Digitalisierung der Verwaltung oder dem Abbau von Schulden und Haftungen vieles weitergegangen, hält der noch amtierende Bürgermeister fest. Weiters hebt er den starken Zuwachs an Betriebsansiedlungen hervor, der in der Folge zu mehr Einnahmen für die Stadt durch die Kommunalsteuer gesorgt habe. Warum sich diese vielen positiven Schritte nicht auch im Wahlergebnis niedergeschlagen haben, erklärt Mair so: "In der Gemeindepolitik kann man vieles schwerer verkaufen, wie beispielsweise die Digitalisierung in der Verwaltung. Das spüren die Leute nicht direkt." Aber selbst dafür habe man mit verschiedenen Sanierungen im Bildungs- oder Verkehrsbereich gesorgt.
"Mache mir keinen Vorwurf"
Nach Mairs Ansicht war der Wunsch in der Bevölkerung nach einer personellen Veränderung schlicht und ergreifend groß: "Ich bin eher eine ruhige Persönlichkeit und kein großer Entertainer, keiner der laut und extrovertiert ist – das bin ich vom Wesen her nicht. Meine Arbeit war immer ruhig und sachlich." Aber auch das sieht Mair pragmatisch: "Ich nehme das zur Kenntnis und mache mir da selbst keinen Vorwurf." Was die politische Zukunft bringt, weiß der 28-Jährige heute noch nicht. Ausschließen will er aber im Vorhinein nichts: "Es wird sich zeigen, wo meine Reise hingeht, der Fokus liegt jetzt einmal auf der Ausbildung. Und auf mehr Privatleben." Trotzdem werde er der Partei unterstützend zur Seite stehen. Dort wird Gerhard Uttenthaler als Vizebürgermeister erhalten bleiben, auch Astrid Zehetmair soll wie bisher Stadträtin bleiben. Den durch Mairs Abgang enstandenen leeren Posten wird aller Voraussicht nach Fraktionsobmann Heinz Petrovitsch übernehmen.
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