„Der Spielmodus in der Liga schafft Mittelmäßigkeit“
Sehr wohl fühlt sich Rob Daum, Trainer der Black Wings in Linz. Titelfavoriten sind für ihn Salzburg und Zagreb. Wobei hier jeder jeden schlagen kann.
StadtRundschau: Wie fühlen Sie sich in Linz?
Rob Daum: Sehr wohl. Meine Frau und ich haben jeden Mittwoch Deutschunterricht. Ich lerne jeden Tag dazu.
StadtRundschau: Dann planen Sie also länger in Linz zu bleiben.
Daum: Wir beide mögen es hier. Die Manager führen den Verein sehr professionell. Das ist wichtig. Also ich kann mir schon vorstellen hier zu bleiben. Ich mag es hier und wir werden toll behandelt. Von Fans und Verein.
StadtRundschau: Wie schätzen Sie das Niveau der EBEL-Liga im internationalen Vergleich ein?
Daum: Für mich liegt sie zwischen American League und der East Coast League. Mit anderen europäischen Ligen kann ich die EBEL-Liga nicht vergleichen. Da fehlen mir die Erfahrungswerte.
StadtRundschau: Die Liga ist ja ziemlich ausgeglichen.
Daum: Ja. Man muss die gesamte Saison gut spielen. Eigentlich kann jeder jeden schlagen.
StadtRundschau: Was halten Sie von dem Spielmodus in der Liga?
Daum: Den habe ich schon im August nicht gemocht. Ich habe ein Problem damit, dass die Top sechs ihre Punkte verlieren. Dieser Modus fördert Mittelmäßigkeit anstatt Vortrefflichkeit.
StadtRundschau: Wer sind die Favoriten auf den Titel?
Daum: Die Favoriten sind Salzburg und Laibach.
StadtRundschau: Die Wings haben Salzburg im Grunddurchgang viermal geschlagen.
Daum: Ja. Und wer Salzburg in den Play-offs schlägt kann dann auch als Favorit gelten. Aber bis dahin ist es Salzburg. Seitdem aber Robert Christian bei Zagreb zurückgekommen sind, ist diese Mannschaft sehr stark.
StadtRundschau: Wie viel Anteil am Erfolg der Black Wings hat Goalkeeper Alex Westlund.
Daum: 80 Prozent des Erfolgs hängt vom Goalkeeping ab. Alex ist unsere absolute Nummer eins.
StadtRundschau: Wer war noch diese Saison bei den Wings top?
Daum: Mike Oullette spielt eine herausragende Saison. Aber die Stärke unseres Teams ist unser Team. Wir verlassen uns nicht auf einen oder zwei Schlüsselspieler.
StadtRundschau: Wie macht sich Neuzugang Jan Axel Alavaara?
Daum: Gut. Es ist immer schwierig in ein erfolgreiches Team reinzukommen. Es wird noch etwas dauern, bis er komplett angekommen ist, aber er ist auf einem guten Weg.
StadtRundschau: Wann kehrt Pat Leahy wieder zurück?
Daum: Zu den Play-offs. Der Arzt ist mit dem Heilungsprozess sehr zufrieden.
StadtRundschau: Die Fans in Linz sind auch sehr treu.
Daum: Ich liebe unsere Fans. Sie helfen auch dann, wenn es einmal nicht so gut läuft. Das ist ein riesiger Anteil des Erfolgs.
StadtRundschau: Wie zufrieden sind Sie mit der Halle?
Daum: Prinzipiell in Österreich: Neue Stadien könnten in Linz, Graz und Klagenfurt einen gewaltigen positiven Effekt haben. Die Stadien sind überaltert.
StadtRundschau: Wie beurteilen Sie die Sperre von sechs Spielen für Justin Keller und die Leistungen der Schiedsrichter?
Daum: In Österreich sind das keine Profis, weil sie das nicht als Brotberuf machen. Aber das wird von ihnen erwartet. Justin Keller hat nichts falsch gemacht. Natürlich will niemand, dass jemand verletzt wird. Und es gab während des Spiels keinerlei Proteste. Auch nicht von Grazer Seite. Aber ein Komitee hat dann nachträglich Keller für sechs Spiele gesperrt. Das ist unverständlich. Jedes Mal, wenn in der Liga ein Spieler getroffen wird, gibt es einen Penalty. Das ist ein Nachteil für den österreichischen Hockeysport. Die Spieler können bei internationalen Turnieren nicht damit umgehen. Dort wird nämlich um einiges härter gespielt.
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