Nachwuchssport
"Ein verwaister Sportplatz ist nichts Positives"

Kinder- und Jugendsport sei laut Bundesregierung ab 15. März wieder möglich. Die Auflagen kennen die Vereine noch nicht. Weitere Frage: Wie wird das Sportangebot von den Eltern angenommen? | Foto: BRS
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  • Kinder- und Jugendsport sei laut Bundesregierung ab 15. März wieder möglich. Die Auflagen kennen die Vereine noch nicht. Weitere Frage: Wie wird das Sportangebot von den Eltern angenommen?
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Ab 15. März können Kinder- und Jugendsport im Freien sowie der Schulsport wieder starten. Sportvereine sind jedoch skeptisch wie es generell mit der Nachwuchsarbeit weitergeht.

BEZIRKE. Seit Herbst herrscht Flaute in Sachen Sport. Alexander Zachl, Obmann des UFC Eferding, bringt es auf den Punkt: "Die Situation ist unzufriedenstellend. Ein verwaister Sportplatz ist nichts Positives.“ Erster Lichtblick: Anfang März verkündete die Bundesregierung, der Kinder- und Jugendsport in Vereinen im Freien sowie Schulsport sollen ab 15. März erlaubt sein.
Fahler Beigeschmack: Die Vereine haben noch keine Informationen erhalten, welche Auflagen dabei gelten. „Wir müssen hier schauen, was genau die Vorgaben sein werden. Aber auch: Wie werden die Eltern reagieren?“, so Zachl.

Wolfgang Prandstätter, Jugendleiter beim SK Gallspach, sieht die Öffnung des Schulsports kritisch: „Ich bin nicht sehr zuversichtlich. Wenn die Corona-Zahlen wieder in die Höhe gehen, wird das wieder abgedreht, und alles geht von vorne los.“ Beim SV Grieskirchen wartet Nachwuchsleiter Peter Erlach seit Monaten darauf, mit seinen Schützlingen weitertrainieren zu können. Die Untätigkeit der Politik in Sachen Nachwuchssport empfand er als „schlichtweg zermürbend“: "Ich kenne keinen Verein, der sich nicht Gedanken über die Hygienekonzepte, Training mit Abstand und so weiter gemacht hat. Wir könnten durch Studien bei ‚Mustervereinen‘ längst wissen, ob ein Training drinnen oder im Freien, mit oder ohne Körperkontakt gefährlich oder ansteckend ist."

Alternativen im Lockdown

Die Vereine blieben in den vergangenen Monaten aber nicht in Schockstarre, sondern boten Alternativen. Der SV Grieskirchen übermittelt seinen Spielern wöchentlich Übungs- und Trainingsvorschläge. Jedoch: "Das geht für einen gewissen Zeitraum. Leider werden die Rückmeldungen speziell bei den Jüngeren immer weniger, und mit einigen reißt der Kontakt völlig ab", erklärt Erlach.

Beim UFC Eferding nahmen erwachsene Mitglieder Lauf-Challenges und Onlinetrainings gut an. "Wir haben dies bei den Jugendlichen auch versucht. Aber es ist sehr schwierig, sie zu motivieren. Man muss bedenken: Beim Fußballspiel geht es auch ums Teamgefühl und darum, gemeinsam Sport zu machen", so Zachl. Der SK Gallspach wiederum legte seinen Mitgliedern die Sport-App "train@game" ans Herz. Prandstätter gibt aber zu bedenken: "Je länger das Ganze dauert, desto weniger wird das Interesse. Darum sind wir auch neugierig, wie viele dann kommen, wenn es wieder weitergeht."

Nicht nur Bewegung sondern auch Soziales

Ähnlich sieht es Erlach: "Es ist oft für Erwachsene nicht einfach sich zu motivieren am Abend noch selbständig laufen zu gehen oder Kraft zu trainieren. Aber das von Kindern und Jugendlichen zu verlangen und diese dazu zu motivieren ist ungleich schwieriger. Das funktioniert nur in Familien, die den Kindern eine sportliche Lebensweise vorleben. Kinder bei denen das nicht der Fall ist gehen dem Sport dann leider oftmals verloren." Auch Zachl plädiert für eine schnelle Öffnung des Sports: "Das Risiko einer Ansteckung ist meiner Meinung nach überschaubar. Die Kinder kommen ja schon umgezogen zum Platz, werden nach der Trainingseinheit auch gleich wieder abgeholt. Der Sport findet ja im Freien statt."

Beim Nachwuchssport geht es aber eben nicht nur um Bewegung, sondern auch um das Soziale, das Miteinander, das Treffen mit Freunden – und darum, Kindern in Zeiten von Social Distancing eine Alternative zu Fernseher, Konsole und Computer zu bieten. Das betonen auch die drei Vereinsvertreter. „Im Teamsport wird den Kindern auch Disziplin beigebracht. Man sieht das immer wieder bei Einzelgängern, die in die Gruppe integriert werden. Auch Selbstwertgefühl und Selbstvertrauen werden gesteigert“, so Prandstätter.

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