SV Pöttinger Grieskirchen
„Wir beschäftigen nicht, wir bilden aus“
Insgesamt 110 Kinder und Jugendliche aus Grieskirchen und Schlüßlberg spielen in den Nachwuchsteams der U10 bis zur U16 Fußball. Mitgezählt sind hier schon die Schulanfänger der neuen U7-Mannschaft, die in diesem Winter starten.
GRIESKIRCHEN, SCHLÜSSLBERG. Die Zahlen zeugen vom großen Interesse der heutigen Jugend am Kicken. Entgegen der landläufigen Meinung über die „Generations Z und Alpha“ kommen viele Kinder zum Training. 15 sind es bis zur U10, je zwölf in U11 und U12. Den größten Kader mit 23 Teammitgliedern hat die U13. Hier werden die Fleißigsten mit einem Spieleinsatz belohnt. Die beiden U15-Teams umfassen insgesamt 30 Spieler. Manche von ihnen stoßen zu den 13 Jugendlichen der U16-Mannschaft, wenn im Team von Trainer Peter Erlach Not am Mann ist.
Mädchen willkommen
Tatsächlich bestehen die Nachwuchsteams des SV Pöttinger Grieskirchens hauptsächlich aus Burschen. Das einzige Mädchen der U16 hat die Mannschaft aus schulischen Gründen verlassen. Bei den jüngeren Jahrgängen kicken vereinzelt auch Mädchen das runde Leder. „Wir würden uns freuen, wenn mehr Mädchen dabei wären. Die Akzeptanz ist nicht das Problem und der Erfolg ist Geschlechterunabhängig. Je früher ich mit dem Sport Anfang und je fleißiger ich trainiere, umso weiter schaffe ich es nach oben“, betont der Inhaber einer UEFA A-Lizenz. Erlach ist sowohl Trainer als auch seit November 2018 Nachwuchsleiter beim SV Pöttinger Grieskirchen.
Spielgemeinschaft
Bis auf die U10 wird seit 2019 in jedem Jahrgang mit dem SV Schlüßlberg zusammengearbeitet. „Das funktioniert zwischen den Kindern, den Trainern, aber auch den Eltern ausgezeichnet“, berichtet Erlach begeistert. Er kann sich deshalb den Ausbau auf alle Nachwuchsteams gut vorstellen. Wo die Kinder und Jugendlichen aus der Spielgemeinschaft Grieskirchen-Schlüßlberg im Erwachsenenfußball spielen, hängt davon ab, woher sie kommen. „Das Vertrauen ist bei beiden Vereinen da, es gibt offene und ehrliche Absprachen“, betont Erlach.
Challenges gegen Coronafrust
Der Corona-Virus hat den Trainingsbetrieb im März – mitten in der Vorbereitung – zum Erliegen gebracht. Peter Erlach und sein Trainerstab haben Aufgaben und Challenges kreiert, um mit den Kindern Kontakt zu halten und sie zu motivieren. „Wir haben unter anderem eine Lauf-Challenge ins Leben gerufen. Alleine bei den U15-Teams sind Eltern und Kindern in zweieinhalb Monaten über 5.500 Kilometer gelaufen“, spricht Erlach dem Nachwuchs ein großes Lob aus. Derzeit haben die seit 25. Oktober geltenden Bestimmungen keinen Einfluß auf den Spielbetrieb.
„Wir sind sehr zuversichtlich und voller Hoffnung, dass wir die Herbstsaison fertig spielen dürfen.“
Das erste Vorbereitungsspiel gegen Ried ist für 18. Jänner angesetzt, gespielt wird im Freien.
Große Einbußen
Erlach geht davon aus, dass es keinen Hallenbetrieb geben wird. Fix abgesagt wurde bereits das Trattnachtaler Hallenmasters. „Das ist für den Verein finanziell eine mittlere Katastrophe. Aus dieser Veranstaltung haben wir ein Drittel bis die Hälfte unserer Jahreseinnahmen lukriert. Wir müssen das nun irgendwie auffangen“, so Erlach.
Beliebte Sommer-Camps
Der ehemalige Fußballer und leidenschaftlicher Trainer ist auch Initiator der von der BezirksRundschau unterstützten "World of Football Summer School Camps“ (WOFSS). „Ich möchte Kindern in den Ferien einen guten und sicheren Platz bieten. Die Eltern wissen, dass ihre Kinder gut aufgehoben sind und eine gute fußballerische Ausbildung erhalten“, so Erlach zur Gründungsidee. 2021 wird es sowohl in Grieskirchen als auch in Schlüßlberg ein Fußballcamp geben. „Damit wird die Veranstaltung überschaubarer. Kleinere Gruppen minimieren zudem das Risiko in Bezug auf Corona“, begründet der Initiator. Auch in St. Marienkirchen an der Polsenz ist die Durchführung geplant. Ob es möglich sein wird hängt vom Entwicklungsstand der Pandemie im Sommer 2021 ab.
Bestens betreut
Grieskirchens Nachwuchsarbeit zeichnet sich sowohl durch große Mannschaftskader als auch Trainerteams aus. Jede Mannschaft hat zumindest zwei Betreuer. „Dadurch kann in kleinen Gruppen gearbeitet werden. Es ist möglich, genauer hinzuschauen, technische Mängel auszumerzen und Stärken zu stärken. Wir beschäftigen nicht nur sondern bilden aus“, so Erlach. Derzeit ist ein durchgängiges Ausbildungskonzept in Arbeit. „Sollten wir neue Nachwuchstrainer ins Team bekommen, haben sie die Möglichkeit, auf dieses Konzept, das bis hin zu taktisch hohen Anforderungen als Leitfaden verwendet werden kann, zurückzugreifen“, so Erlach. Er lädt sowohl interessierte Kinder als auch Trainer dazu ein, sich jederzeit zu melden. „Wir freuen uns über Zuwachs im Trainerteam. Auch Spielanfänger und Kinder, die aus anderen Vereinen zu uns wechseln wollen, sind jederzeit herzlich willkommen“, betont Grieskirchens Nachwuchsleiter.
„Unsere Trainer machen einen super Job. Sie sind sehr mit dem Verein, aber auch mit den Kindern und Eltern verbunden. Damit wird das Ziel der Vereinsspitze unterstützt, möglichst viele aus der Gegend in der OÖ Liga spielen zu sehen“, spricht Grieskirchens Nachwuchs-Head Coach Peter Erlach seinem Trainerstab ein großes Kompliment aus.
Teilweise trainieren die Besten seines U16-Teams mit der OÖ-Liga-Mannschaft. „Uns fehlen nur noch vier Punkte, um uneinholbar Meister der Regionsliga zu werden. Damit würden wir zu den sechs besten U16-Teams in Oberösterreich zählen“, hat Erlach Hoffnung auf Nachwuchstalente aus Grieskirchen für Oberösterreichs Fußball-Landesliga.
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