"Dieser Job war wie ein Lottogewinn"
Markus Kornek hat eine verminderte Merkfähigkeit. Greiner Bio-One gab ihm dennoch eine Chance.
KREMSMÜNSTER (sta). Der 25-jährige Kirchdorfer hatte auf Grund einer Frühgeburt Probleme in seiner Entwicklung. Er besuchte die Hauptschule mit Integrationsklasse. Als die Schulpflicht zu Ende war, kam das Problem mit einem Arbeitsplatz. "Wir erkundigten uns, welche Möglichkeiten es gibt, und kamen zufällig auf den Joker Hof Tollet im Bezirk Grieskirchen", so seine Mutter Anna Kornek. Joker ist eine Einrichtung des OÖ-Zivilinvalidenverbandes mit dem Auftrag, Menschen mit erhöhtem Förderbedarf auf die Anforderungen des allgemeinen Arbeitmarktes vorzubereiten. Parallel dazu werden im Wohnbereich lebenspraktische Fertigkeiten gelernt und die jungen Menschen auf ein selbstverantwortliches Leben vorbereitet.
"Am Anfang wollte ich dort nicht bleiben und hatte Heimweh.
Ich hab mich absichtlich ungeschickt angestellt, damit ich wieder heim komme", so Markus Kornek. "Jetzt bin ich meinen Eltern aber dankbar, dass sie nicht nachgegeben haben." Bei Greiner Bio-One in Kremsmünster bekam der gebürtige Klauser eine Chance. "Nach einem kurzen Praktikum haben wir uns entschieden, Markus fix einzustellen. Wir gaben ihm eine Möglichkeit zu arbeiten, aber er gibt uns alles zurück. Ich schätze seine Arbeit sehr. Er ist sehr gewissenhaft und ehrgeizig. Außerdem ist er ein sehr liebenswerter Mensch", sagt Produktionsleiter Günther Pakanecz. 2006 hat Kornek seine Arbeit in der Verpackungsabteilung, Bereich Spritzguss, begonnen. "Dieser Job war für mich wie ein Lottogewinn. Ich fühle mich hier sehr wohl und alle unterstützen mich." Stefanie Eibelhuber vom Joker Hof sagt: "Ohne Unterstützung der Führungskräfte und der Mitarbeiter im Unternehmen würde es nicht funktionieren. Unsere Jugendlichen haben meistens ein großes Manko beim Selbstwertgefühl. Da braucht es schon ein gutes Umfeld."
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