Firma Eder präsentiert neueste Forschungsergebnisse zur Ziegelbauweise

Bmst. Arch DI Gunther Graupner Landesinnung BAU, Evelyn Sumereder, FH Wels, GF DI Thomas Eder, Ziegelwerk Eder (v. li. n. re.) | Foto: Eder
2Bilder

PEUERBACH/SALZBURG. Die Bauakademie Salzburg dient dem Ziegelwerk Eder als Forschungspark. Zwei Simulationsräume aus 50 Zentimeter starken Ziegelmauern und bauteilaktivierten Bodenplatten und Decken wurden dort errichtet. Die Räume sind mit 150 Sensoren ausgestattet, um die Änderungen des Raumklimas unter realen Bedingungen zu erforschen. Jetzt liegen die ersten Teilergebnisse in Form einer Masterarbeit von Evelyn Sumereder an der FH Wels vor. Die wesentlichste Erkenntnis: Hoher solarer Eintrag der massiven Ziegelwand ist wissenschaftlich nachgewiesen. Die monolithische Ziegelbauweise ist wärmetechnisch deutlich besser als es im Energieausweis dargestellt wird.

Neues mathematisches Modell zur Abbildung von massiven Ziegelwänden zeigt um fast 20% geringeren Wert beim Heizwärmebedarf
Zur Beantwortung der Fragestellung, ob der Heizwärmebedarf in einem massiven Ziegelhaus tatsächlich geringer ist als im Energieausweis dargestellt, war es erforderlich ein mathematisches Modell zu finden, das sämtliche relevanten physikalischen Parameter berücksichtigt. Neben den Materialkennwerten wie U-Wert, Dichte und Wärmekapazität, musste auch der Einfluss von Wind und Wärmestrahlung in die Berechnung einfließen. Die Wand konnte anhand der Messwerte aus dem Betrieb der Forschungsgebäude mathematisch modelliert werden.

Das Ergebnis der Computersimulationen ist ein 18,6 % geringerer Heizwärmebedarf (HWB) im Vergleich zur Energieausweisberechnung. Somit ist die einschalige Ziegelbauweise wärmetechnisch deutlich besser als im Energieausweis dargestellt. Begründbar ist der niedrigere HWB durch die Wärmespeicherfähigkeit der Wand zum Außenklima hin. Die solare Einstrahlung und höheren Lufttemperaturen werden während des Tages in der Wand gespeichert und reduzieren die Temperaturdifferenz zwischen Außen- und Innenflächen der Außenwand. Diese Speichereffekte verringern die tatsächlichen Wärmeverluste, was in üblichen Rechenverfahren nicht berücksichtigt wird.

Algen- und Pilzwachstum ist auf Ziegelwänden kaum vorhanden – Tauwasserbildung um 70% seltener als bei Vollwärmeschutz
Grundlage für das Wachstum von Algen und Pilzen auf Fassaden ist Feuchtigkeit. Diese entsteht durch Taupunktunterschreitungen an der Oberfläche. Bei gleichem U-Wert der Wand und unter Berücksichtigung sämtlicher Speichereffekte tritt bei Vollwärmeschutz eine Unterschreitung des Taupunkts 3,5 mal öfter auf als bei der monolithischen Ziegelbauweise. Dies kann man als natürlichen Nachweis werten, dass Außenflächen aus reinen Ziegelwänden tendenziell wärmer sind und dadurch einen geringeren Wärmeverlust aufweisen.

Algen- und Pilzwachstum auf Fassaden wird vor allem optisch als störend empfunden. Oftmals müssen Biozide und algizid wirksame Sanierungslösungen eingesetzt werden, um den Befall von den Hausmauern zu entfernen.

Das Passivhaus-Zertifikat ist die höchste Auszeichnung für Energieeffizienz im Bereich der Gebäudehülle im deutschsprachigen Raum. Die Firmengruppe Eder hat diese Zertifizierung als erster österreichischer Ziegelhersteller erhalten. Die Passivhausqualität des Baustoffes bietet Ausführenden, welche ein Haus in Ziegelbauweise errichten wollen absolute Sicherheit bezüglich Wohlfühlklima und Energieeffizienz. Unabhängig davon, ob letztlich damit ein Passivhaus oder Niedrigenergiehaus errichtet wird. „Unsere Kunden wollen die am besten gedämmte Gebäudehülle und das in einer bekannten und erprobten Bauweise wie der monolithischen Ziegelwand“, so Geschäftsführer Thomas Eder.


Firmengruppe Eder beschäftigt insgesamt 250 Mitarbeitende

Die Firmengruppe Eder umfasst die Ziegelwerke in Peuerbach und Weibern, fünf Transportbetonwerke in Oberösterreich, die Systembau Eder mit Fertigkeller, Fertigtreppen, konstruktiven Betonbauteilen und Doppelwandsystemen für den industriellen und landwirtschaftlichen Hochbau sowie einen eigenen Fuhrpark. Das Liefergebiet erstreckt sich von Oberösterreich nach Salzburg und das angrenzende Niederösterreich.

Das Unternehmen ist zu 100 % im Besitz der Familie Eder und beschäftigt rund 200 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in Österreich sowie weitere 50 im Ausland. Im Ausland ist Eder mit einem modernen Ziegelwerk in Freital bei Dresden (D) und mit einem Werk für Stürze und Ziegeldecken in der Nähe von Budweis (CZ) präsent.

Bmst. Arch DI Gunther Graupner Landesinnung BAU, Evelyn Sumereder, FH Wels, GF DI Thomas Eder, Ziegelwerk Eder (v. li. n. re.) | Foto: Eder
Das Raumklima wird in den Simulationsräumen genau dokumentiert. GF DI Thomas Eder, Ziegelwerk Eder, Evelyn Sumereder, FH Wels, (v. li. n. re.) | Foto: Eder
Anzeige
Foto: Cityfoto
8

Innovationen von morgen
"Lange Nacht der Forschung“ am 24. Mai

Unter dem bundesweiten Motto „Mitmachen. Staunen. Entdecken.“ bietet Oberösterreich bei der elften Auflage der Langen Nacht der Forschung 2024 (#LNF24) am Freitag, 24. Mai 2024 von 17 bis 23 Uhr ein breit gespanntes LIVE-Programm. In zehn Regionen in Oberösterreich laden rund 140 Hochschulen, Forschungseinrichtungen, Technologiezentren und innovative Unternehmen dazu ein, einen Blick in die faszinierende Welt der Forschung zu werfen. Auf Entdecker:innen jeden Alters wartet ein...

Kommentare

?

Du möchtest kommentieren?

Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.

UP TO DATE BLEIBEN

Aktuelle Nachrichten aus Grieskirchen & Eferding auf MeinBezirk.at/Grieskirchen-Eferding

Neuigkeiten aus Grieskirchen & Eferding als Push-Nachricht direkt aufs Handy

BezirksRundSchau Grieskirchen & Eferding auf Facebook: MeinBezirk.at/Grieskirchen&Eferding - BezirksRundschau

ePaper jetzt gleich digital durchblättern

Storys aus Grieskirchen & Eferding und coole Gewinnspiele im wöchentlichen MeinBezirk.at-Newsletter


Du willst eigene Beiträge veröffentlichen?

Werde Regionaut!

Jetzt registrieren

Du möchtest selbst beitragen?

Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.