Leidenschaft und Freundlichkeit
Das sind Qualitäten, die Fachkräfte in der Gastronomie mitbringen sollten. Was aber können Arbeitgeber bieten?
BEZIRKE. Eine Momentaufnahme vom 13. August dieses Jahres: Im Bezirk Grieskirchen werden nach Auskunft der Arbeitsmarkt Service (AMS) Geschäftsstelle 15 Stellen für Köche oder Jungköche ausgeschrieben. Dazu kommen 19 Stellen fürs Service, bei denen eine Lehrausbildung bevorzugt wird. Zudem werden an diesem Tag noch vier Lehrlinge für die Küche und sieben Lehrlinge als Restaurantfachmann gesucht. Am selben Tag bietet das AMS im Bezirk Eferding 13 offene Stellen, davon drei Lehrstellen bei den Köchen. Bei den Kellnern schaut es ähnlich aus: 19 offene Stellen, davon sechs Lehrstellen. Marianne Pichler von der Geschäftsstelle Eferding weist darauf hin, dass sich die Daten tagtäglich ändern können. "Zur Zeit gibt es keine vorgemerkte Person, die wir auf diese Stellen vermitteln könnten," ergänzt sie.
Anforderungen an Köche und Kellner
"Ein Koch muss eine entsprechende Qualifikation mitbringen," erklärt Thomas Altendorfer, der neben den neuen OX-Restaurants und vielen anderen Gaststätten auch das Tuba in Grieskirchen führt. "Er muss das Handwerk des Kochens beherrschen aber auch Leidenschaft mitbringen. Wenn es ihn nicht freut und er die Suppe versalzt, werden die Gäste ausbleiben." Im Service hingegen müsse man fachlich nicht so versiert sein, meint Altendorfer. "Hier zählt in erster Line Herzlichkeit und Freundlichkeit. Ein sauberes Äußeres und gepflegte Kleidung sind auch wichtig," sagt er.
Herausforderungen durch die Arbeitsmarktsituation
Während in etablierten Betrieben der Wechsel im Personal eher selten auftritt, und Altendorfer von einem Angestellten erzählen kann, der schon 28 Jahr für ihn tätig ist, so ist in neuen Betrieben die Verweildauer viel niedriger. "Mich stört, wenn ein Mensch nicht einmal meldet, wenn er seine Arbeit nicht antreten will," sagt Thomas Altendorfer. "Das Rekrutieren von Personal ist zur Zeit recht schwierig, vor allem im ländlichen Raum. Da findet man fast niemanden mehr. Wenn man den Mitarbeitern ein gutes Angebot macht hat man natürlcih bessere Chancen jemanden zu finden."
Was soll ein Betrieb den Mitarbeitern bieten?
Wenn die Mitarbeiter keine Teildienste verrichten müssen, das heißt etwa zu Mittag vier Stunden und am Abend vier Stunden arbeiten müssen, dann stelle das eine große erleichterung dar, so Altendorfer. Er beschreibt den Vorteil transparenter Zeiterfassungssysteme für die Mitarbeiter, kombiniert mit einer fairen Zeitausgleichs- oder Überstundenregelung. "Eine gute Betriebsstruktur ermöglicht dann auch eine gute Ausbildung. Es soll so sein, dass schon die Lehrlinge was machen durfen. Zum Karottenschälen sind mir die Lehrlinge zu schade." Schließlich gehe es aber um eine bessere Entlohnung. "Das Personal bekommt Trinkgeld, auch in der Küche," sagt Altendorfer und meint: "Mit der Ausbildung ist eine Arbeit in jedem Land der Welt möglich. Manche werden sogar zu Starköchen, den 'Göttern in Weiß' der Gastronomie. " Am Ende meint Altendorfer optimistisch: "Es wird Leute geben, die in die Gastronomie zurückkehren".
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