Sonnenfinsternis als Testszenario
Viele können es kaum erwarten, wenn sich am 20. März die Sonne teilweise verdunkelt.
BEZIRK. Doch es gibt auch Personen, welche diesem Naturschauspiel mit großer Sorge entgegenblicken. Der Grund: In Deutschland wurden in den letzten Jahren sehr viele Fotovoltaikanlagen gebaut. Derzeit werden zwischen 30 und 40 Prozent der Energie auf diese Art gewonnen. Durch die Sonnenfinsternis kommt es nun zu einem raschen Abfall und Wiederanstieg der Leistung. Dadurch könnten Probleme mit der Stromversorgung entstehen. Würde das Stromnetz den Schwankungen nicht standhalten, wären auch die beiden Bezirke Grieskirchen und Eferding durch einen Strom-engpass betroffen. "Ich bin mir sicher, dass es zu diesem Szenario nicht kommen wird", so der Grieskirchner Kurt Niel. Er lehrt an der Fachhochschule Wels, Fakultät für Technik und Umweltwissenschaften. Laut Niel ist die Sonnenfinsternis kein plötzlich eintretendes Ereignis, sondern lange vorhersehbar und dadurch keine wirkliche Bedrohung. "Um diese Zeitspanne zu überbrücken, kann man auf die österreichischen Pumpspeicher- oder auch auf Gaskraftwerke, welche relativ schnell hochgefahren werden können, zurückgreifen", sagt Niel. Zudem seien die Energiebetreiber vorgewarnt und würden alles daran setzen, um die-se Zeitspanne ohne Probleme zu meistern.
Gefahr durch Sabotageakt
Peter Pohn, Bezirksleiter des oberösterreichischen Zivilschutzverbandes für Grieskirchen, warnt ebenfalls vor allzu großer Panikmache. Die Gefahr sei relativ gering, dass es zu einem totalen Stillstand der Stromversorgung kommt. Für Pohn könnte ein geplanter Sabotageakt eine viel größere Gefahr darstellen als eine Naturerscheinung. "Denn ein solcher könnte so gezielt durchgeführt werden, dass wir tatsächlich vor einem Blackout stehen und die Energieversorgung über einen längeren Zeitraum nicht mehr gegeben ist", erklärt Pohn. Herbert Ablinger vom Bezirksfeuerwehrkommando Grieskirchen warnt in solch einer Situation vor chaotischen Zuständen. "Kurz-fristig wäre ein Stromausfall kein Problem. Doch nach drei, vier Tagen könnten uns kriegs-ähnliche Zustände erwarten. Darüber sollten wir uns ernsthaft Gedanken machen", so Ablinger. Polizei, Rettung und Feuerwehr wären schon nach wenigen Tagen nicht mehr einsatzbereit und die Bevölkerung auf sich alleine gestellt.
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