Gaspoltshofen
Wie Stritzinger Import Export von der EU profitiert
Die Stritzinger Import Export GmbH in Gaspoltshofen erklärt, welche Vorteile die Zugehörigkeit Österreichs zur EU für das Unternehmen bringen.
GASPOLTSHOFEN. Geschäftsführerin Ingrid Schöppl-Stritzinger blickt auf die Zeit vor der EU zurück: "Früher war es ja schrecklich bei Tiertransporten... wenn man an der Grenze einen LKW forciert hat, wurde da ein Tierarzt benötigt. Jetzt kann man relativ unkompliziert zwischen den Ländern handeln." Im Warenverkehr sind die Unternehmen heute ganz frei. "Ich kann bei einem Betrieb mit EU-Zulassung von dem gleichen, hohen Niveau ausgehen, wie wir es von Österreich gewohnt sind", lobt die Geschäftsführerin. Beim grenzüberschreitenden Handel sind außerdem keine Zölle mehr zu bezahlen – vorher verteuerten sich die Produkte dadurch. Durch die Organisation einer Hausverzollung verschoben sich außerdem Termine. Schöppl-Stritzinger erwähnt als nächstes die einheitliche Währung in der gesamten EU. Ein Umrechnungssystem ist daher nicht mehr nötig. "Beim Dollar weiß man zum Beispiel nicht, wie sich die Währung entwickelt. Wenn man ein Produkt produziert, kann sich die Währung verändern."
Möglichkeiten am Markt
Für Stritzinger Import Export erleichtern die einheitlichen Regeln und die Zusammenarbeit zwischen den Grenzen den Handel. Das betrifft außerdem auch den Arbeitsmarkt: "Wenn man jemanden braucht, kann man grenzüberschreitende Mitarbeiter einstellen. Früher hat man dazu eine Arbeitsgenehmigung benötigt. Jetzt kann man sich über die Grenze hinaus bewegen." Durch den Export in insgesamt 24 Länder stehen dem Betrieb ganz andere Möglichkeiten am Markt zur Verfügung. Die Präsidentin von SMEunited (Europäischer KMU- und Handwerksverband) und Vizepräsidentin der Wirtschaftskammer Österreich, Ulrike Rabmer-Koller, betont umgekehrt die Bedeutung von Klein- und Mittelunternehmen (KMU) für die EU: "KMU bilden den Kern unserer Wirtschaft und Gesellschaft. Sie sind für die Bereitstellung von Dienstleistungen und Produkten für das tägliche Leben der Europäer von entscheidender Bedeutung. Sie spielen eine entscheidende Rolle für die soziale Stabilität auf lokaler und regionaler Ebene und für das europäische Sozialmodell.“ Zu den Erwartungen der KMU an die Politik unterstrich sie: „Europa kann nur dann ein besserer Ort für KMU werden, wenn die Politiker nicht nur über die wichtige Bedeutung von KMU sprechen, sondern auch entsprechend handeln. Überbordende Bürokratie und komplexe Regelungen sind ein Hemmschuh für Unternehmen – hier sollte der Fokus mehr auf praxisnahen und KMU-freundlichen Regelungen liegen, damit sich Unternehmer auf ihr Kerngeschäft anstatt auf Verwaltungsaufwand konzentrieren können.“
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