Zeit, um trauern zu können
Allerheiligen: Wie man mit Trauer und Tod richtig umgehen kann
BEZIRK. Mutter, Vater, Geschwister, Freunde oder Kinder: Verliert man einen geliebten Menschen, so hinterlässt dies meist eine große Leere. "Grundsätzlich sollte man für Traurigkeit und Trauer immer offen sein und sich dem Schmerz in seiner ganzen Tragik stellen", rät Theresia Altmann, Seelsorgeleiterin im Klinikum Grieskirchen.
Die Formen der Trauer umfassen dabei unterschiedliche Ausprägungen und reichen von totaler Resignation, Verzweiflung, Verleugnung, Ignoranz und Wut bis hin zu Akzeptanz und stiller Dankbarkeit. "Was die Dauer und Ausprägungen von Trauer betrifft, so sind diese individuell ganz unterschiedlich. Wichtig ist dabei, dass man sich dem Verlust bewusst stellt und ihn nicht verdrängt", erklärt Altmann.
Warum ist nun genau Allerheiligen eine besonders heikle Zeit der Trauer? Zum einen gelten Allerheiligen und Allerseelen als jene Zeit, in der lieben Verstorbenen gedacht wird. "Zum anderen ist dies allerdings nicht zuletzt auch witterungsbedingt, beispielsweise durch die zunehmende Dunkelheit. Die Natur lebt uns dabei die Endlichkeit des Lebens und somit das Sterben vor", weiß die Seelsorgerin. "Wichtig ist dabei in Zeiten der Trauer, die Gefühle der Traurigkeit wahrzunehmen und zuzulassen. Nur so kann eine gute Trauerarbeit funktionieren."
Der Umgang mit Tod und Trauer sollte dabei ganz nach den persönlichen Bedürfnissen ausgelegt werden. Auch der Faktor Zeit spielt eine wichtige Rolle: Für Trauerphasen sollte immer ausreichend Raum sein. Hilfreich ist ebenso der Kontakt zu Anderen: "Gute Freunde sind dabei unbezahlbar. Will man hingegen lieber die Anonymität waren, kann man die Telefonseelsorge kontaktieren. Darüber hinaus bieten Seelsorger oder Beratungsstellen Hilfe", betont Altmann.
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