"Für uns Obstbauern wird es jedes Jahr schwieriger"
Wetter und Baumkrankheiten als Gegner: Die Obstbauern der Region kämpfen mit der Ernte.
BEZIRKE (jmi). "Für uns Obstbauern wird es jedes Jahr schwieriger", erklärt Leopold Groisböck. Als Landwirt in Schlüßlberg hat er einiges zu tun. Die größten Herausforderungen bei seiner Arbeit: Wetter und Baumkrankheiten. "Die Schorfinfektion der Bäume nimmt jedes Jahr zu. Die Umweltbelastung begünstigt das. Wenn man den Pilzbefall nicht bekämpft, hat man bald nichts mehr." Auch der Obstbauwarndienst der Landwirtschaftskammer zeigt in Oberösterreich ein hohes Infektionsrisiko bei Schorf an. Dieser zählt zu den kritischsten Krankheitserregern bei Apfel und Birne. Der Befall der Blätter und Früchte kann in regenreichen Jahren zum Totalausfall der Ernte führen. Das größte Problem ist laut Groisböck noch immer das Wetter. Den Kälteeinbruch im April dieses Jahres haben viele Obstbauern gefürchtet und die richtigen Vorsichtsmaßnahmen gesetzt – wie am Firlingerhof in Scharten: Dort wurden Hagelnetzanlagen, Foliennetze und Paraffinkerzen eingesetzt, um die Kirsch- und Marillenernte sicherzustellen.
Totalausfall ist teurer
Teure Maßnahmen – aber günstiger als der Totalausfall der Ernte. "Die Vorsorgemaßnahmen bei Kälte und Unwetter, die Bäume abzudecken: Das kostet wieder viel Geld. Das können sich nur die großen Betriebe leisten. Kleine Obstbauern sind der Natur ausgeliefert. Mit der Klimaveränderung wird das nochmal katastrophal werden", so Groisböck. Ans Aufhören denkt der Landwirt zumindest teilweise: "Bei uns hören noch nicht so viele Obstbauern auf. Aber etwa in der Steiermark werden es immer mehr, die aufgeben. Bei den Ribiseln ist es bei mir vielleicht die letzte oder vorletzte Ernte. Wenn es keine Erträge mehr gibt, ist die Sache gelaufen." 2016 hatte Groisböck bei seinen Beeren einen Total-, bei den Äpfeln einen Teilausfall. "Es wird zunehmend schwieriger. Ich fürchte, irgendwann wird der Streuobstbau komplett bedeutungslos werden."
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