Race Around Austria 9.-13.8.2017

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Der Hofkirchner Hannes Heigl und der Schlüßlberger Mario Thallinger gingen an ihre körperlichen Grenzen !

Seit Herbst letzten Jahres liefen die Vorbereitungen für das Projekt „RAA 2er Team 2017“. Dabei wurde vorallem der logistische Ablauf detailliert geplant. Dazu gehörten die groben Fahrzeiten der Fahrer, der Treffpunkt zwischen den beiden Fahrzeugen (Pacecar und Wohnmobil), die Schlafens- und Einsatzzeiten der gesamten Crew sowie die Essensversorgung für das ganze Team. Durch Erfahrungen der zweimaligen Teilnahmen im 4er Team war man im Großen und Ganzen waren sehr gut vorbereitet.

Was aber dann im Rennen an Herausforderung wartete, hat alle Planungen über den Haufen geworfen, aber das Team andererseits dorthin geführt, wo als Bergfinder auch ihre Stärken waren. Im Improvisieren!

Da im 2er Team sehr früh am Tag ins Rennen gestartet wurde, entfiel das aus den letzten Jahren bekannte langwierige und nervenaufreibende Warten auf den Start.

Um 7.30 Uhr ging es von Grieskirchen aus Los nach St.Georgen/Attergau. Zwei Stunden später stand man schon in der Startaufstellung und um 10.10 Uhr gings dann bei strahlendem Sonnenschein ab ins Rennen. Es war also kaum Zeit für Nervosität.

Die ersten Turns wurden mit ca. 30 min bewusst etwas kürzer gefahren, damit sowohl Mario Thallinger als auch Hannes Heigl gleich mal gut ins Fahren kommen konnten. Wie jedes Jahr wurde natürlich wieder etwas zu schnell gestartet. Das sollte aber keine direkten negativen Auswirkungen haben.
So ging es durchs Innviertel bis zur Donaubrücke in Englhartszell, wo man sich sehr über einige Freunde und Verwandte an der Strecke freute, die aufmunternde Worte für die Tour rund um Österreich mitgaben.
Auch das Mühlviertel ging sehr schnell vorbei und es ging in Richtung der ersten Nacht. Inzwischen waren man mit einem Wechselintervall von ca. 1-1 1/2 Stunden unterwegs.
Bei einem der Wechsel gab es gleich mal Einiges zu diskutieren, weil nicht klar war, ob der Fahrer wechselt oder nicht und man dadurch etwas Zeit verlor. In Anbetracht dessen, was man noch erleben sollten, war das aus jetziger Sicht eine sehr sinnlose Diskussion.
Mit der ersten Nacht kam auch der erste Regen und der war gleichmal heftig!

Genau als Mario Thallinger einen weiteren Turn startete, begann der Regen erst leicht und dann wie aus Kübeln inkl. einiger Hagelkörner. Ein Regen wie man ihn zuhause vielleicht 2x im Jahr hat. (Und im Laufe des Rennens sollte noch jede Menge mehr folgen …). Schnellentschlossen entschied man, dass die Gesundheit vorgeht und es wurde ein Komplettstopp eingelegt. Nach wenigen Minuten ging es dann aber auch schon wieder weiter – mit großen Schritten in Richtung Tagesanbruch. Am frühen Morgen passierte man dann die Donau bei Hainburg zum 2. mal. Nun wurde es von Minute zu Minute heißer, bis man am frühen Nachmittag bei 38°C landete. Das war dann für den Kreislauf von Hannes zu viel. Nach einem kurzen Gesundheitscheck durch die Sanitäter im Team war klar: ein Weiterfahren war zu dem Zeitpunkt nicht möglich. Mario, der mit dem Wohnmobil schon auf dem Weg zum Duschplatz in Halbenrein war, wurde zurückgebracht und nahm auch gleich die Fahrt auf. Der Plan war Hannes eine längere Pause zu gönnen und dann wieder zu zweit einzusteigen.

Das wurde ab Donnerstagabend an der Grenze zwischen Steiermark und Kärnten auch wieder gemacht. Zuerst mit kurzen Turns, dann Schrittweise wieder voll. Zum Glück mit Erfolg und somit war die erste Krise gemeistert.
Nun ging’s aber buchstäblich vom Regen in die Traufe.
Denn kaum war man wieder zu zweit unterwegs begannen die nächsten Regenschauer. Diesmal dauerhafter Starkregen gemischt mit vereinzelten Hagelschauer, welche noch zweimal zurr Pause zwangen. Zu diesem Zeitpunkt wussten man noch nicht, dass dieser Regen fast durchgängig bis Samstagvormittag dauern sollte. Nun war die ganze Crew im Pacecar voll gefordert, für die es die Nachtfahrten bei Regenwetter auch nicht einfacher machte. Eine Herausforderung für die Navigatoren, die über Funk immer wieder Mut zusprachen, und vor allem dem Betreuer im Pacecar.

Er nahm nach jedem Turn alle Kleider entgegen und versuchte sie, mit Hilfe der Innenraumheizung bis zum nächsten Turn zu Trocknen (man fuhren nach wie vor 1 – 1 1/2 h Turns). Fast gleichzeitig wurden die Fahrer mit Suppen und warmen Mahlzeiten versorgt, damit man sich einigermaßen warmhalten konnte. Ohne diese Unterstützung wäre man hier wohl ziemlich verloren gewesen!

Als man am Freitagmorgen das Lesachtal hinter sich gebracht hatte, lies auch der Regen etwas nach und die Stimmung Richtung Lienz und über den Iselsberg war richtig gut. Und auf ging’s zum Glockner.
Die Auffahrt war lang und nass aber wenig spektakulär. Unterstützt durch die ganze Crew war er auch rasch absolviert. Oben ging’s aber dann wieder richtig los. Graupelschauer bei Temperaturen um den Gefrierpunkt überraschten bei der Abfahrt vom Hochtor zur Fuscher Lacke. Auch hier war wieder ein Zwangsstopp notwendig bevor die restliche Abfahrt in Angriff genommen werden konnte.
Bei nun deutlich tieferen Temperaturen und anhaltendem Regen ging’s weiter über den Gerlospaß ins Inntal, wo das nächste Problem wartete. Die tiefen Temperaturen speziell in den Abfahrten hatten das Knie von Mario beleidigt, so dass dieser bei jedem festeren Tritt Schmerzen hatten. Darüber hinaus machte ihm die Kälte auch generell zu schaffen. Es blieb auch hier nichts anderes übrig als spontan zu reagieren und Hannes etwas längere Turns fahren zu lassen.
Das ging auch über das Kühtei und die Silvretta recht gut. In Vorarlberg angekommen, hatte sich Mario aber immer noch nicht wirklich erwärmt, so dass wieder ein Totalstopp von ca.1 1/2 Stunden eingelegt wurde. Dort wurde mit Suppe und heißen Getränken sowie einem vorgewärmten Schlafsack versucht der Kälte zu trotzen. Für die Weiterfahrt wurden in weiterer Folge auch mit diversen Kleidungsergänzungen aus Müllsäcken gearbeitet. Mit Erfolg!
Unter intensiver Zusprache der Betreuer via Funk aus dem Pacecar oder direkt neben dem Fahrer herlaufend (!) wurden die drei Berge in Vorarlberg durchaus zügig bewältigt.

Obwohl die Unterstützung im 4er Team auch immer ein wichtiger Faktor war wurde jetzt allen so richtig klar wie ungleich wichtiger jeder im Team beim 2er-Bewerb ist. Ohne die positive Einstellung und die Unterstützung jedes einzelnen der 8 Betreuer wären man wohl mit dem Auto von Vorarlberg heimgefahren.
Ab der Pause hat es dann aber auch im Kopf klick gemacht und es war klar, dass das Rennen beendet wird. Egal was noch kommt.
Im nächsten Teilabschnitt bei Reute hatte man dann sogar die beste Zwischenzeit aller 2er Teams. Der Rest war eine Abfolge von ca. 1h-Turns die konsequent durchzogen wurden und bei langsam besser werdendem Wetter ging es Kilometer für Kilometer dem Ziel näher.

Am Sonntag um 5.45 Uhr war es dann soweit und man erreichte nach 2.200 Kilometern müde aber mit einer sehr positiven Stimmung die Ortstafel in St. Georgen.

Was bleibt sind jede Menge Erinnerungen die ein ganzes Buch füllen würden, ein Teamspirit wie man in vorher noch nicht gekannt hat und die Erkenntnis, dass man als Bergfinder alles schaffen kann das man sich vornimmt.

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Der Radclub „RC-Bergfinder“
ist aus einer kleinen Gruppe privater Rennradfahrer im Raum Grieskirchen (OÖ) entstanden.
Inzwischen umfasst der Verteiler schon mehr als 50 Personen die mehr oder weniger regelmäßig an Ausfahrten und Veranstaltungen teilnehmen. Der harte Kern besteht dabei aus ca. 15-20 Fahrern.
Die „tägliche“ Kommunikation erfolgt über WhatsApp Gruppen über welche die Ausfahrten und Events koordiniert werden.

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