Im Krankenhaus Güssing
Rudersdorferin als erste Fachkraft für Demenzkranke
Ein ruhiger Tag im Zimmer der an Demenz erkrankten Patienten auf der Station E im Güssinger Spital. Diplompflegerin Alina Steurer bringt einer alten Dame eine Puppe und hält ihre Hände. Die Puppe soll die Erinnerung an Menschen erwecken, die in ihrem Leben eine bestimmte Rolle gespielt haben.
Spezialisierte Fachkraft
Steurer ist Demenz-Krankenschwester. Das ist eine relativ neue Spezialisierung für diplomiertes Personal. In Güssing wurde auch ein spezielles Pflegezimmer für jene Patientinnen und Patienten eingerichtet, bei denen zusätzlich zur Erkrankung oder Verletzung, wegen der sie stationär aufgenommen wurden, auch noch kognitive Beeinträchtigungen bestehen.
Die 22-jährige Rudersdorferin sagt über ihre Beweggründe für diese Weiterbildung: „In meinem beruflichen Alltag war die Pflege von Menschen mit Demenz immer schon eine Herausforderung. Mit meiner Arbeit kann ich dazu beitragen, dass betroffene Menschen weniger innerlichen Stress haben, ihre Ruhe bei uns finden und bestmöglich geschützt werden.“
Pflegedirektorin Bianca Puntigam betont: „Ihr Wissen macht Alina Steurer zu einer pflegerischen Expertin. Ihre Expertise gibt sie an ihre Kolleginnen und Kollegen weiter. Auch den Angehörigen steht sie beratend zur Seite.“
Spital richtet sich ein
Im Spital sollen auch die Abläufe auf Demenz-Erkrankte gezielt abgestimmt sein, das Pflegepersonal soll die Bedürfnisse von Dementen erkennen und Folge diese in der Pflegediagnostik und Pflegepraxis umsetzen. Neben Puppen und Stofftieren werden auch Spiele wie Memory und Mosaik- Steckspiele sowie andere akustische und optische Reize verwendet. All das soll den Patienten helfen, sich zu erinnern und damit zu orientieren.
Bis zu 130.000 Menschen erkranken laut KRAGES jährlich in Österreich an einer Form der Demenz. Bis zum Jahr 2050 könnte sich durch den Altersanstieg der Bevölkerung die Zahl verdoppeln, glauben Experten. Es handelt sich dabei um keine normale Alterserscheinung, das Risiko steigt aber mit zunehmendem Alter an. Von allen Erkrankten leiden etwa 50 bis 70 Prozent an Alzheimer-Demenz.
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