Kriminalität
Höchste Aufklärungsquote hat der Bezirk Güssing
In keinem burgenländischen Bezirk waren die Kriminalermittler der Polizei im Vorjahr so erfolgreich wie im Bezirk Güssing. 69,7 Prozent der angezeigten Straftaten konnten aufgeklärt werden. Das ist laut Landespolizeidirektion der höchste Wert vor dem Bezirk Oberwart mit 66,6 Prozent.
Kriminalität ging zurück
Wie im Burgenland-Durchschnitt ist auch die Kriminalität im Bezirk Güssing zurückgegangen. Im Jahr 2020 wurden 468 Straftaten registriert, im Jahr 2019 waren es 610 gewesen.
Corona-Faktor
Ein Hauptfaktor war die Corona-Situation. "Die Menschen waren mehr daheim, öffentliche Orte waren lange Zeit geschlossen, Veranstaltungen wurden abgesagt", so Bezirkspolizeikommandant Ewald Dragosits. Ausländische Täter, auf die üblicherweise ein beträchtlicher Anteil der Kriminalität entfällt, seien viel weniger über die Grenzen gekommen.
Weniger Eigentums- und Gewaltdelikte
Besonders markant war der Rückgang bei der Eigentumskriminalität, wo die Zahl der Fälle von 111 auf 65 fiel, aber auch bei der Gewaltkriminalität. Hier ging die Zahl der Delikte von 114 auf 73 zurück. "Der befürchtete Anstieg häuslicher Gewalt ist im Bezirk Güssing ausgeblieben. Werde bei den Betretungsverboten noch bei Wegweisungen gab es einen markanten Anstieg", berichtet Dragosits.
Leicht zurückgegangen ist entgegen dem Bundes-Trend auch die Computerkriminalität, und zwar von 61 auf 51 Fälle. "Wir rechnen allerdings mit einer hohen Dunkelziffer, da viele Geschädigte aus Scham nicht zur Polizei gehen", sagt Dragosits. Fingierte Lockangebote via E-Mail oder am Handy machen den Großteil aus.
Drogenfahnder reüssierten
Stolz ist Dragosits auch auf die Arbeit seiner Drogenfahnder. "Sie haben rund zehn große Fälle mit einem hohen Schwarzmarktwert aufgeklärt, die Hinweise aus der Bevölkerung waren sehr hilfreich." 93 Drogendelikte gab es 2020, um sieben mehr als 2019.
Mehr Delikte im Bezirk Jennersdorf
Im Bezirk Jennersdorf ist die Kriminalität hingegen deutlich gestiegen. Insgesamt 365 Delikte wurden registriert, um rund ein Viertel mehr als im Jahr davor. Die Aufklärungsrate von 59,7 Prozent lag aber auch hier über dem Burgenland-Schnitt.
Besonders zugelegt hat die Computerkriminalität, die Zahl der Fälle stieg von 29 auf 51. Eigentumsdelikte (von 61 auf 71) und Drogendelikte (von 29 auf 37) kamen ebenfalls häufiger vor. Die Landespolizeidirektion begründet das mit verstärkten strukturierten Erhebungen. Zurückgegangen ist hingegen die Gewaltkriminalität, und zwar von 47 auf 38 Straftaten.
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