Martina Bugnits
Neue Schulmanagerin für Güssing/Jennersdorf im Interview

Martina Bugnits ist neue "Schulqualitätsmanagerin" (vormals Schulinspektorin) für 52 Schulen in den Bezirken Güssing und Jennersdorf. | Foto: Martin Wurglits
2Bilder
  • Martina Bugnits ist neue "Schulqualitätsmanagerin" (vormals Schulinspektorin) für 52 Schulen in den Bezirken Güssing und Jennersdorf.
  • Foto: Martin Wurglits
  • hochgeladen von Martin Wurglits

Bis vor kurzem hieß die Funktion, die Martina Bugnits seit 1. April ausübt, Schulinspektorin. Nun lautet der etwas sperrige Name "Schulqualitätsmanagerin". Die Aufgaben sind aber dieselben geblieben: Als Nachfolgerin von Gerlinde Potetz ist Bugnits ist die Hauptverantwortliche für die Schulen in den Bezirken Güssing und Jennersdorf.

MEINBEZIRK.AT: Wie lässt sich die Schullandschaft in unseren Bezirken beschreiben?
BUGNITS: Wir haben sehr gute Schulen mit einem breiten Spektrum. Wir haben kleinere und größere Volksschulen, die Mittelschulen bieten individuelle Schwerpunkte. Meine Vorgängerin hat viel Entwicklungsarbeit geleistet.

Wie hat sich Corona auf die Schulen ausgewirkt?
Das Virus hat unser Schul-Schiff auf stürmische See geschickt. Manche Entwicklungen wie die Digitalisierung wurden enorm beschleunigt. Aber die Herausforderungen waren enorm: Wie erreichen wir alle Schüler? Wie begleiten wir sie? Wie holt man Versäumtes nach? Für viele Kinder war es sehr schwierig.

Wie beeinflusst Corona den Schulalltag jetzt noch?
Wir können vieles sehr gut: Testungen, Hygienekonzepte, das Reagieren beim Auftreten von Infektionen. Das läuft mittlerweile sehr professionell ab.

Welche Ziele haben Sie sich für Ihre neue Aufgabe gesteckt?
Wichtig ist mir, dass wir die Digitalisierung weiterbringen. Auch die Vernetzung zwischen einzelnen Schulstandorten und zwischen Schultypen kann vieles bewirken. Ich selber möchte eine gute Ansprechperson und Begleitung in Problemsituationen sein.

Wie gestaltet sich die Aufnahme ukrainischer Kinder?
Derzeit sind sie meist in kleinen Zahlen auf viele Schulen aufgeteilt. Ausnahme ist die Mittelschule Stegersbach, wo mit acht Kindern bereits eine eigene Deutschförderklasse gebildet worden ist. Dass die Kinder mitten im Schuljahr kommen und vielleicht bald weiterziehen, ist eine Herausforderung und erschwert auch die Personalplanung für das kommende Schuljahr.

Haben Sie Rückmeldungen, was den Unterricht betrifft?
Teilweise sind die ukrainischen Kinder wirklich kriegstraumatisiert. Wir beobachten aber, dass sie sehr zielstrebig sind. Manche nehmen daneben auch immer noch am Digitalunterricht in ihrer Heimatschule teil, damit sie das Schuljahr abschließen können.

Wird sich bei der Zahl der Schulstandorte in unseren Bezirken in der nächsten Zeit etwas ändern?
Das kann man derzeit nicht sagen. Was den möglichen Schul-Campus im Pinkatal betrifft, hängt es daran, wieviele Gemeinden mitmachen wollen.

Wie entwickeln sich in unseren Bezirken die Schülerzahlen?
Nach dem starken Fallen in der Vergangenheit haben wir uns auf einer Talsohle eingependelt. Es geht nicht mehr rapide nach unten.

Und bei den Lehrkräften? Haben wir einen Mangel oder einen Überschuss?
Bewerber gibt es für das Südburgenland grundsätzlich genug. Es gibt allerdings einzelne Fächer, wo es schwerer ist, Lehrkräfte zu finden: Mathematik, Physik, Musik.

Haben sich die "Cluster", bei denen mehrere Schulen von einer Person geleitet werden, bewährt?
An den meisten Standorten funktioniert das Modell gut. Es ist aber sicher so, dass wir in jeder Schule eine Hauptansprechperson brauchen. Grundsätzlich ist es für die Leitung herausfordernd. Der administrative Aufwand ist in den letzten Jahren explodiert. Wenn jemand drei Volksschulen leitet und auch noch unterrichtet, dann ist viel zu tun.

Es gibt kaum noch männliche Volksschullehrer. Lässt da etwas dagegen unternehmen?
Es stimmt, junge gibt es nur wenige. Aber grundsätzlich kommt es immer auf eine gute Mischung im Lehrkörper an: Männliche und Weibliche, Kreative und Strukturierte, Jüngere und Ältere. Aber natürlich wünschen wir uns mehr Männer. Werdet Volksschullehrer! Es ist ein so schöner Beruf!

Foto: Martin Wurglits

Hand aufs Herz, Frau Bugnits!

Zehn ganz persönliche Schul-Fragen an die neue Qualitätsmanagerin

1. Haben Sie eine Erinnerung an Ihren ersten Schultag?
Ich hatte eine Schultasche mit dem Bild eines Igels darauf.

2. Was war Ihr Lieblingsfach als Schülerin?
Mathematik.

3. Was war Ihr Lieblingsfach als Lehrerin?
Mathematik. Und mein großes Herz gehört der Sonderpädagogik.

4. Welchen Gegenstand mochten Sie als Schülerin überhaupt nicht?
Turnen.

5. Sind Sie einmal sitzengeblieben?
Nein.

6. Waren Sie eine brave oder eine schlimme Schülerin?
Eine brave.

7. Waren Sie eine faule oder eine fleißige Schülerin?
Ich war sehr ehrgeizig.

8. Haben Sie abgeschrieben oder eher andere von sich abschreiben lassen?
Ganz oft zweiteres. Nur in Latein war es öfters umgekehrt.

9. Wer war Ihr Tanzpartner beim Maturaball?
Peter Csandl.

10. Haben Sie jemals die Schule geschwänzt?
Nie.

Biographie

  • Wohnort: Bocksdorf
  • Alter: 51 Jahre
  • Familie: verheiratet, zwei erwachsene Söhne
  • Schullaufbahn: Volksschule Sulz, Mittelschule und Gymnasium Güssing, Pädagogische Akademie Wien, sonderpädagogische Ausbildung
  • Stationen als Lehrerin: Sonderschule Jennersdorf, Hauptschulen Jennersdorf und Stegersbach, Volksschulen Kemeten und Buchschachen, Sonderschule Güssing
  • Stationen als Direktorin: seit 2007 Sonderschule Güssing, dazwischen auch vier Jahre Mittelschule Güssing; Sonderpädagogisches Zentrum
Martina Bugnits ist neue "Schulqualitätsmanagerin" (vormals Schulinspektorin) für 52 Schulen in den Bezirken Güssing und Jennersdorf. | Foto: Martin Wurglits
Foto: Martin Wurglits

Du möchtest regelmäßig Infos über das, was in deiner Region passiert?

Dann melde dich für den MeinBezirk.at-Newsletter an

Gleich anmelden

Kommentare

?

Du möchtest kommentieren?

Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.

Anzeige
Bald soll wieder "umgesteckt" werden. | Foto: panthermedia
3

Ende der Winterreifenpflicht
Was es beim Reifenwechsel zu beachten gilt

Am 15. April endet in Österreich die situative witterungsabhängige Winterreifenpflicht, es sollen wieder Sommerreifen aufgezogen werden. Denn nur Sommerreifen können mit ihrem besonderen Profil und der speziell für sommerliche Verhältnisse entwickelten Gummimischung einen optimalen Grip auf nassen und trockenen Straßen gewährleisten. Darüber hinaus bieten sie mehr Stabilität in Kurven und eine bessere Kraftstoffeffizienz. So ist man in den wärmeren Monaten sowohl auf nassen als auch auf...

  • Bgld
  • Güssing
  • Elisabeth Kloiber
Vertreter von Gemeinde und Oberwarter Siedlungsgenossenschaft setzten am Dammweg den ersten Schritt für die vier Wohnungen. | Foto: Martin Wurglits

Vier Wohnungen
Oberwarter Siedlungsgenossenschaft baut erstmals in Moschendorf

Für die Oberwarter Siedlungsgenossenschaft war es eine Premiere. Der Spatenstich letzte Woche markierte den Startschuss für den ersten OSG-Bau in der Gemeinde Moschendorf. Vier Wohnungen sollen am Dammweg in den kommenden Monaten entstehen. "Mit Photovoltaikanlage und Luftwärmepumpe", lobte Bürgermeister Thomas Behm die ökologische Ausrichtung des Hauses. 800.000 Euro Investitionen"Trotz der gestiegenen Preise und Zinsen haben wir das Vorhaben umgesetzt", betonte OSG-Obmann Alfred Kollar. Über...

  • Bgld
  • Güssing
  • Martin Wurglits

Neu auf MeinBezirk.at
Sudoku - gratis und so oft du willst, spiele jetzt!

Jetzt kannst du Sudoku auf MeinBezirk.at spielen - gratis und unbegrenzt. So spielst du Sudoku: Wähle deinen gewünschten Schwierigkeitsgrad: leicht, mittel, schwer. Klicke ins gewünschte Feld, setze eine Zahl von 1 bis 9 ein - und fülle alle leeren Felder. Ziel des Rätsels: In jeder Zeile (waagrecht), Spalte (senkrecht) und jedem Block (3 mal 3 Zellen) soll jede Ziffer genau nur einmal vorkommen.

Hier findest du den aktuellen Mondkalender ab sofort. Jeden Monat neu. | Foto: RegionalMedien Burgenland
1 3

Gesundheit, Haushalt, Garten & Schönheit
Dein Mondkalender für den Mai 2024

Die RegionalMedien Burgenland präsentieren den aktuellen Mondkalender für April 2024. Ein Mondzyklus dauert ca. 28 Tage. Dabei durchläuft er verschiedene Phasen, die unterschiedliche Qualitäten haben. Nach alter Überlieferung sollte man bestimmte Arbeiten also stets zur richtigen Zeit erledigen. Vom Einpflanzen der Tomaten 🍅 bis hin zum Haare schneiden 💇 – die Mondphase kann darüber entscheiden, ob die roten Früchtchen zur Attraktion in der Nachbarschaft und dein Kopf zur Löwenmähne 🦁 wird....

Benzin- & Dieselpreise
Die billigsten Tankstellen im Burgenland

Hier erfährst du täglich, wo im Burgenland die billigsten Tankstellen zu finden sind, wie man günstig tankt, und wie man Sprit sparen kann - immer AKTUELL. BURGENLAND. In ganz Österreich ist es immer am günstigsten, am Vormittag zu tanken. Denn Tankstellen dürfen nur einmal täglich um 12 Uhr die Spritpreise erhöhen. Preissenkungen sind jedoch jederzeit in unbegrenzter Anzahl und Ausmaß möglich. Wir aktualisieren die Liste der günstigsten Tankstellen im Burgenland täglich mit den aktuell...

UP TO DATE BLEIBEN

Aktuelle Nachrichten aus dem Burgenland auf MeinBezirk.at/Burgenland

Neuigkeiten aus dem Burgenland als Push-Nachricht direkt aufs Handy

Bezirksblätter auf Facebook: MeinBezirk.at/Burgenland

ePaper jetzt gleich digital durchblättern

Storys aus dem Burgenland und coole Gewinnspiele im wöchentlichen MeinBezirk.at-Newsletter


Du möchtest selbst beitragen?

Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.