Österreich beendet Viernationenturnier als Vierter
Basketballer verlassen Oberwart mit drei Niederlagen
Österreichs Basketball-Herren starteten vor der anstehenden EM-Qualifikation mit einer hauchdünnen Niederlage in das 4-Nationen-Turnier in Oberwart.
Gegen Estland verlor die Truppe von Teamchef Werner Sallomon mit 63:65 (24:24). Bester Werfer der ÖBV-Auswahl war Davor Lamesic mit 15 Punkten. Einziger Burgenländer im Kader ist der Güssing Thomas Klepeisz. Sebastian Koch ist nur auf Abruf.
Im ersten Viertel hatten die Österreicher ihr Visier noch nicht richtig eingestellt, blieben vom 8:10 bis zum 10:16 rund fünf Minuten ohne Korberfolg. Das nutzten die ebenfalls nicht extrem treffsicheren Esten zu einer 6-Punkte-Führung nach dem ersten Viertel.
Der Start in Durchgang zwei gelang besser, die Mannen von Teamchef Werner Sallomon kamen auf 14:16 heran. Die robusten Esten erhöhten den Vorsprung auf acht Punkte. Doch die ÖBV-Auswahl kämpfte sich nicht zuletzt dank einer stärkeren Leistung am Rebound zurück – Pausenstand 24:24.
Im dritten Viertel das gleiche Bild: Estland gab den Ton an, Österreich blieb dran. Die Wurfausbeute blieb auf beiden Seiten mittelmäßig, Österreich vergab mehrmals die Chance zur erstmaligen Führung. Die gelang schließlich durch Flo Trmal zum 41:40 (28.).
Im Schlussabschnitt wogte die Partie hin und her, es blieb spannend Am Ende setzten sich die Esten, die in der Qualifikation für die EM 2013 immerhin Kaliber wie Serbien und Israel geschlagen hatten, hauchdünn mit 65:63 (24:24) durch.
Teamchef Werner Sallomon war nicht unzufrieden: „Die Burschen sollten laufen, laufen, laufen. Das haben sie getan. Ich habe zu Beginn praktisch jeden spielen lassen, da ist es schwierig, einen Rhythmus zu finden. Die Partie war in Ordnung.“
In der Eröffnungspartie besiegte Bulgarien das Team aus Ungarn klar mit 94:81 (55:31). Bulgarien spielt am Samstag gegen Österreich und Ungarn gegen Estland.
Rückfall in den letzten Minuten
Österreichs Herren verloren auch die zweite Partie des 4-Nationen-Turniers in Oberwart hauchdünn. Die Mannschaft von Teamchef Werner Sallomon unterlag Bulgarien mit 95:99 (59:51). Tags zuvor war Österreich Estland knapp 63:65 unterlegen. Die Esten besiegten Ungarn 80:66 (41:30) und spielen morgen gegen Bulgarien um den Turniersieg.
Die Österreicher begannen aggressiver als gegen Estland. Zudem wurden die Räume besser genutzt. Und schließlich traf die ÖBV-Auswahl weit besser als am Vortag: So fanden die ersten sieben (!) Dreier von Klepeisz, Detrick (2) und Schreiner (4) allesamt ihr Ziel – eine sensationelle Quote gegen die körperlich überlegenen Bulgaren. Insgesamt trafen die Österreicher im ersten Viertel (32:32) acht von neun Dreipunkte-Würfen.
Das „fröhliche Dreier-Werfen“ klappte im zweiten Viertel nicht mehr so gut. Zu einer schlechteren Ausbeute gesellten sich einige Fehler, dazu zeigten sich die Bulgaren am Offensiv-Rebound enorm stark. Aber da war ja noch Thomas Schreiner, der in heiklen Momenten Ruhe und Treffsicherheit bewahrte. Der Kapitän steuerte zur 59:51-Halbzeitführng 20 Punkte bei, 18 davon aus „Dreiern“.
Nach der Pause blieb das Match intensiv, der Mut zum Risiko und also zu Distanzwürfen nahm nicht ab. Die Österreicher warfen einen Elf-Punkte-Vorsprung heraus (64:53/22.), die Bulgaren hielten dagegen. Langsam kam auch ihr Star in Fahrt: Avellino-Legionär Kaloyan Ivanov hatte in der ersten Halbzeit nur fünf Punkte erzielt und drei Rebounds geholt. In den zweiten 20 Minuten waren es elf Zähler und sieben Rebounds. Die Sallomon-Truppe ging mit einem 75:71 in das letzte Viertel.
In diesem glich Bulgarien aus, die Partie blieb hitzig und umkämpft. Zwei Dreipunkter von Romed Vieider in Folge (zum 86:79) brachte Österreich wieder auf die Siegerstraße. Von der die Mannschaft aber wieder abkam, weil die Wurfquote sank. Am Ende siegte Bulgarien etwas glücklich mit 99:95.
Head Coach Werner Sallomon: „In der erstwn Halbzeit hat die Mannschaft sehr stark gespielt. In der zweiten hat sie vielleicht ein bisschen Angst vor dem Gewinnen gehabt. Da haben wir zu viele einfache Punkte zugelassen. Aber es war wieder ein Schritt vorwärts.“
Dritte Niederlage im dritten Spiel
Österreich blieb beim 4-Nationen-Turnier in Oberwart nur der letzte Platz: Die Mannschaft von Werner Sallomon verlor heute gegen Ungarn mit 54:74 (30:37) und beendete das Kräftemessen mit Estland, Bulgarien und Ungarn auf Rang vier. Um 19.45 Uhr spielt Estland gegen Bulgarien um den Turniersieg.
Die Österreicher kamen nicht auf Touren, lagen nach gut acht Minuten 7:20 und nach dem ersten Viertel 14:23 zurück. Das hatte seinen Grund darin, dass keine Körbe fallen wollten. Aus dem Spiel heraus blieb die ÖBV-Auswahl sechseinhalb Minuten ohne Erfolg.
Auch im zweiten Viertel blieb die Fehleranfälligkeit. Österreich ging mit einem 30:37-Rückstand in die Pause, was der schwachen Wurfausbeute geschuldet war: Nur zwei von neun Dreipunkte- und fünf von 15 Zwei-Punkteversuchen fanden in den ersten 20 Minuten ihr Ziel.
In der zweiten Halbzeit das gleiche Bild – die Österreicher machten sich selbst das Leben schwer, die Ungarn nahmen die Geschenke dankend an. Insgesamt leistete sich das Team 26 Turnovers und 33 Fehlwürfe – zu viele, um ein Spiel gewinnen zu können.
Head Coach Werner Sallomon nahm sich die Niederlage nicht zu Herzen: „Ich habe in meinem Leben hunderte Spiele verloren und werde mir deshalb nicht das Leben nehmen.“ Mit dem Turnier war er trotz der drei Niederlagen zufrieden: „Gegen Ungarn waren die Burschen müde im Kopf und sind nie ins Spiel gekommen. Aber generell war das okay. Ich habe in jeder Partie 14 Leute spielen lassen, weil ich sehen wollte, was jeder bringen kann. Das war das Allerwichtigste.“
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