Güssinger belebt sich neu
Mineralwasser-Abfüller will seine Marktanteile wieder steigern
Der Mineralwasserabfüller Güssinger sieht sich auf gutem Weg, an die alten Zeiten wirtschaftlicher Erfolge anknüpfen zu können. "Wir wollen heuer die finanziellen Altlasten beseitigt haben und durch gezieltes Marketing unseren Marktanteil steigern", ist Geschäftsführer Stefan Lehrmayer optimistisch.
Der ehemalige Red-Bull-Manager steuert seit Herbst 2012 den Sanierungskurs des 200 Jahre alten Sulzer Traditionsbetriebs. Neben Neuverhandlungen mit Banken und Lieferanten hat er sich darauf konzentriert, betriebsinterne Altlasten abzubauen und die Marke "Güssinger" neu zu positionieren.
Wenig, mit ohne
Dazu gehört zum einen die Produktpalette selbst. "Güssinger wird in Zukunft klarer bezeichnet sein, nämlich mit, ohne oder mit wenig Kohlensäure", erläutert Lehrmayer.
Die Zitronen-Variante, die als einzige ihrer Art auf natürlichem Saftkonzentrat ohne Zucker basiert, bleibt erhalten. Allenfalls kommt eine zweite Geschmacksrichtung hinzu. Auch die Sub-Marke Severin gibt es weiterhin, der Markenauftritt wird aber 2014 verändert.
Öko-Schiene bleibt
Erhalten bleibt ebenfalls die Glasflasche. Statt der grünen Ein-Liter-Flasche soll Güssinger ab heuer allerdings in neu designte, kleinere Gebinde von 0,75 und 0,35 Liter gefüllt werden.
Zum anderen steckt das Unternehmen künftig mehr Geld ins Marketing und mehr Bemühungen in den Vertrieb, "Wir wollen flächendeckend in den Supermärkten vertreten sein. Auch in der regionalen Gastronomie wird man künftig mehr Güssinger zu trinken bekommen", verspricht Lehrmayer.
Der seinerzeitige Marktführer der 70er Jahre ist mit 7 bis 10 % Marktanteil derzeit nur noch "Nummer 5 bis 6", so der Geschäftsführer. Der Ausstoß, der 2012 auf über 40 Millionen Liter gesunken ist, soll erhöht werden, ohne allerdings die maximale Jahreskapazität von 100 Millionen Litern zu übersteigen.
"Der Name Güssinger ist in Österreich noch immer eine positiv besetzte Marke, die hohe Qualität bietet. Wir brauchen uns nicht neu zu erfinden, sondern wollen uns nur zurückpositionieren", ist Lehrmayer überzeugt.
Chance Osten
Die Exportchancen liegen vorrangig im Osten. "Wir sind in den russischen, den ukrainischen und den slowenischen Markt eingestiegen", berichtet Lehrmayer. Dabei helfen die Kontakte, die der neue Besitzer, die Beteiligungsgesellschaft E & A, in diesen Ländern hat.
Derzeit beschäftigt Güssinger rund 30 Arbeitnehmer. Diese Zahl soll sich in absehbarer Zeit auf etwa 35 erhöhen.
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