Neuer Fernwärmekessel
In Kroatisch Tschantschendorf heizt jetzt "Angelika"

- Neuer Biomasse-Kessel nach 32 Jahren: Die Fernwärmegenossenschaft Kroatisch Tschantschendorf gehörte Anfang der 1990er Jahre zu den Pionieren im Burgenland.
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Die Fernwärmegenossenschaft, die 1993 zu den Pionieren im Burgenland gehörte, hat einen neuen Heizkessel in Betrieb genommen. Er versorgt zwei Drittel des Dorfes mit umweltfreundlicher Heizenergie.
KROATISCH TSCHANTSCHENDORF. Als das Fernheizwerk 1993 in Betrieb ging, war es das dritte im Burgenland. Nur in Unterkohlstätten und Glasing wurden bereits Haushalte umweltfreundlich mit Wärme aus Holzhackschnitzeln versorgt.
Neuer Kessel
32 Jahre später war es Zeit für einen Wechsel. Der alte Heizkessel, den die Fernwärmegenossenschaft "Hannelore" getauft hatte, wurde durch einen neuen ersetzt. "Angelika", so der Name des neuen 400-Kilowatt-Kessels der oberösterreichischen Firma Fröling, heizt um rund 30 Prozent effizienter. "Die Jahreswärmenennleistung wird dadurch von 55 auf 85 Prozent erhöht", erklärte Genossenschaftsobmann Christian Gober bei der Eröffnungsfeier. Den Segen für die neue Anlage erteilte Pfarrer Kurt Aufner.

- Anlagenwart Josef Steiner schaltete den neuen Kessel symbolisch ein.
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Zwei Drittel angeschlossen
Zwei Drittel der Haushalte im Dorf, nämlich 28 von 42, werden mit Biowärme versorgt. Sie heizen und bereiten Warmwasser auf Basis des erneuerbaren Energieträgers Holz zu. Das Holz steuern zu einem Drittel die Genossenschaftsmitglieder aus ihren eigenen Wäldern bei, der Rest wird zugekauft. Rund 500 Schüttmeter fasst das Hackschnitzellager, aus dem das Heizmaterial in den Kessel transportiert wird. "Theoretisch können wir mit dem neuen Kessel fast das gesamte Dorf versorgen", sagt Gober.

- Dank ging seitens der Firma Fröling an den gesamten Vorstand der Fernwärmegenossenschaft.
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Von den rund 200.000 Investitionskosten konnte die Genossenschaft ein Drittel aus eigenen Rücklagen finanzieren. Ein Drittel floss aus Förderungen, für das dritte Drittel wurde ein Kredit aufgenommen.
Burgenländische Pioniere
Als die Fernwärmegenossenschaft Kroatisch Tschantschendorf 1992 unter dem ersten Obmann Otmar Tretter gegründet wurde, gehörten ihr zwölf Mitglieder an. Im Laufe der Jahre schlossen immer mehr Haushalte an. Aktuell kümmert sich Josef Steiner als Anlagenwart um die Technik, Joachim Skerlak ist für den Einkauf des Heizmaterials zuständig.

- Joachim Skerlak ist für den Einkauf der Hackschnitzel zuständig.
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Die Genossenschaftsleitung ist das ganze Jahr rund um die Uhr erreichbar. "Ein Symbol für den Zusammenhalt im Ort und für nachhaltiges Denken", lobte Bürgermeister Helmut Kopeszki.
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