Vereinssparer sind nun doch keine Geldwäscher

Sie und alle anderen Sparer sehen Sparvereine als gesellschaftlichen Treffpunkt: Hilde Ruck, Claudia Weber, Gabriele Katzbeck, Hannes Wurzinger, Gerti Poglitsch (v.l.) im "Piccolo" in Minihof-Liebau. | Foto: Anna Maria Kaufmann
  • Sie und alle anderen Sparer sehen Sparvereine als gesellschaftlichen Treffpunkt: Hilde Ruck, Claudia Weber, Gabriele Katzbeck, Hannes Wurzinger, Gerti Poglitsch (v.l.) im "Piccolo" in Minihof-Liebau.
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Was hat der europaweite Kampf gegen Geldwäsche und Terrorfinanzierung mit den Sparvereinen in, sagen wir Gritsch oder Olbendorf zu tun? Mehr als man glaubt.

Denn um Geldwäsche einzudämmen, gelten seit heuer EU-weit neue Sicherheitsbestimmungen im Geldgeschäft. Und diese gelten auch für Gasthaus-Sparvereine, bei denen rund eine Million Österreicher ihr Geld anlegen.

Identifizierung

Hätte nicht letzte Woche der Nationalrat mit einer Gesetzesreparatur eingegriffen, wäre ein enormer Bürokratieschub in Gang gesetzt worden. Jeder einzelne Sparer muss sich nämlich identifizieren. Das heißt, er hat gegenüber der Bank, die seinen Sparverein betreut, eine Ausweiskopie vorzulegen.

Nun auch "geringere Maßnahmen" möglich

Der Nationalrat hat diese Vorgabe nun entschärft. "Die Finanzmarktaufsicht (FMA) kann festlegen, dass geringere Maßnahmen angewendet werden können", heißt es nun. Anders gesagt: Es genügt, wenn der Obmann die Identität seiner Mitglieder bestätigt und dem jeweiligen Bankinstitut eine Mitgliederliste vorlegt. Es brauchen nicht hunderttausende Sparer selbst samt Ausweis auf die Bank zu pilgern.

Sparvereine: "Geringes Risiko für Geldwäscherei und Terrorfinanzierung"

Einzige Voraussetzung: Die Spareinlage eines Vereinsmitgliedes darf pro Jahr nicht höher sein als 1.500 Euro, und das Kreditinstitut muss den Verein "als geringes Risiko für Geldwäscherei und Terrorfinanzierung" einstufen.

"Uns liegt nicht daran, das Sparen in Vereinen zu erschweren. Aber die österreichischen Regelungen müssen den internationalen Richtlinien entsprechen", stellt Klaus Grubelnik von der FMA fest.

Erste Austritte
Gastwirt Hannes Wurzinger vom „Piccolo“ in Minihof-Liebau hält wenig von der EU-Vorgabe, dass sich Sparer ausweisen müssen. "Bei unserem Sparverein sind darum schon einige Mitglieder ausgetreten. Die Vereine dienen neben dem Sparen hauptsächlich dem gesellschaftlichen Aspekt. Die Leute kommen und trinken oder essen, und bei den Auszahlungen gibt es nicht selten Musik und Tanz."

Weihnachtsgeschenke
„Mein Mann darf jede Woche das Gasthaus besuchen, um eine Spareinlage zu machen. Voraussetzung ist, dass diese am Ende des Jahres an mich ausbezahlt wird oder Weihnachtsgeschenke für mich gekauft werden“, bestätigt eine "Piccolo"-Besucherin augenzwinkernd.

„Mein Mann ist Pendler und die ganze Woche nicht zu Hause. Um sein schlechtes Gewissen zu beruhigen, bekomme ich aus dem ersparten Geld ein schönes Weihnachtsgeschenk“, erzählt eine zweite.

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