Verwertung von Streuobst braucht wirtschaftliche Anreize

- Am 13. und 14. November findet im Stegersbacher Kastell ein "Apfelkulinarium" statt.
- Foto: Brigitte Gerger
- hochgeladen von Martin Wurglits
Apfelkulinarium in Stegersbach macht auf den Wert heimischen Obstes aufmerksam
Zwischen acht und zwölf Cent beträgt aktuell der Kilopreis für Pressäpfel aus Streuobstbeständen. Zu wenig, um alle Baumbesitzer zum Aufklauben zu motivieren. "Um das Sammeln wirtschaftlich attraktiv zu machen, müsste der Preis zwischen 18 und 20 Cent pro Kilo liegen", meint Brigitte Gerger, Geschäftsführerin der "Wieseninitiative".
Ihre Organisation organisiert daher am 13. und 14. November im Stegersbacher Kastell ein "Apfelkulinarium", um auf den Wert der Streuobstwiesen aufmerksam zu machen.
Bestände zurückgegangen
Das scheint auch notwendig, denn die Bestände sind kontinuierlich zurückgegangen. 1938 gab es im Burgenland rund 1,5 Millionen Obstbäume, heute dürften es noch geschätzte 240.000 sein.
"Ihr Zustand ist aber häufig nicht optimal", weiß Gerger. Viele Bestände sind überaltert, die Pflege durch die Besitzer lässt nach, die Mistel breitet sich aus.
Eigentlich bio, aber halt doch nicht
Pech haben die Baumbesitzer obendrein. Ihre Bestände werden weder gedüngt noch gespritzt, "die Früchte sind also de facto bio", betont Gerger. Die Zertifizierung als Bio-Obst, das einen gut doppelt so hohen Preis erzielen würde, ist aber vielen zu aufwändig und zu kostspielig.
Die streuobststärksten Gemeinden im Südburgenland
Jennersdorf: 130 Hektar
St. Martin an der Raab: 110 Hektar
Burgauberg-Neudauberg: 100 Hektar
Deutsch Kaltenbrunn: 100 Hektar
Oberschützen: 90 Hektar
Laut Schätzungen der Wieseninitiative verfault im Südburgenland jährlich Obst im Wert von 1,3 Millionen Euro, das nicht genutzt wird.


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