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Kultursommer-Komödie feierte eine bejubelte Premiere
Hier das behördlich-seriöse Ministerium, dort ein lasziv verbrämtes Wochenendhotel. Hier arbeiten die biederen Beamten, dort verwandeln sie sich in erotische Tunichtgute mit Seitensprung-Ambitionen.
Doppelbödigkeiten
Aus diesen Gegensätzen schöpft "Weekend im Paradies" seine komödiantische Wirkung. Kultursommer-Intendant Frank Hoffmann sorgt als Regisseur dafür, dass auch die moralischen Doppelgleisigkeiten ausgiebig zur Geltung kommen. Schließlich gibt es Korruption und Freunderlwirtschaft im Amt nicht nur im Jahr 1928, dem Entstehungsjahr der Komödie von Franz Arnold und Ernst Bach, sondern auch heute.
Ensemble mit Pfiff
Mit Manfred Semler als Ministerialsekretär Wurmser steht Hoffmann der ideale Hauptdarsteller zur Verfügung. Aus Frust über eine übergangene Beförderung wird aus dem harmlosen Sachbearbeiter ein Widerständler mit Regenschirm und Badekappe, der im Sündenpfuhl namens "Zum Paradies" aufräumt.
Die ministerielle Beamtenschaft in ihrer doppelbödigen Hierarchie verkörpern Otto Konrath, Manfred Weinhofer, Ernst Kloiber, Philipp Schulter und Emil Sommer. Nicole Kracher und Manuela Weber sind auch nicht die biederen Beamtengattinnen, für die man sie halten möchte. Anita Janitschek, Harald Radakovits, Roland Marth, Herbert Ecker und Sonja Kopcsandy ergänzen das Ensemble, dessen Mitglieder einander zu komödiantischen Höchstleistungen anstacheln.
Wortwitz, Portionen von Slapstick und sicheres Timing für Pointen veranlassten das Premierenpublikum zu heftigem, lang anhaltendem Applaus.
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