Breitband-Internet: Ausbau im Südburgenland kommt langsam ins Rollen
Die Vergabe von Bundesförderungen für schnelles Internet steht allerdings noch aus.
In den stagnierenden Ausbau des schnellen Breitband-Internet im Südburgenland kommt langsam wieder Bewegung. Mehrere Vorhaben sind in den letzten Wochen erfolgreich abgeschlossen worden, weitere stehen vor ihrem Baubeginn.
Highspeed in Olbendorf
"Klick" gemacht hat es Anfang Juli in Olbendorf. Die A1 Telekom hat dort ein Glasfasernetz verlegt und die Vermittlungsstationen eingeschaltet. Zur besseren Versorgung wurden drei neue Schaltstellen errichtet, die mit Glasfaserleitungen an das A1-Netz angebunden wurden. Von dort gehen die Verbindungen via Kupferkabel zu den einzelnen Häusern.
Wesentlich mehr Leistung
Mit dieser Methode können im Vergleich zu vorher wesentlich höhere Kapazitäten übertragen werden, ohne das Verlegearbeiten in Wohnungen oder Häusern erforderlich sind. "Die Übertragungsgeschwindigkeit liegt für 95 % der Haushalte bei über 8 Megabit pro Sekunde, für 75 % der Haushalte über 16 Megabit", berichtet Bgm. Wolfgang Sodl. Zuvor lag die Rate zwischen 1,5 und 4 Megabit. Neben dem schnelleren Internet bis zu 100 Mbit/Sekunde hat man jetzt zusätzlich die Möglichkeit, Kabelfernsehen in hochauflösender Qualität zu empfangen.
Gute Kooperation
Die Lichtwellenkabel wurden in den bestehenden Leerverrohrungen verlegt. Die Kosten für das Projekt teilen sich Gemeinde und A1 Telekom. "Das Projekt in Olbendorf ist ein perfektes Beispiel dafür, wie eine Zusammenarbeit von Gemeinde und A1 funktionieren kann", sagt Markus Halb von A1.
Glasfaser auch in Rohr
Glasfaser macht jetzt auch in Rohr schnelles Internet-Surfen möglich. Die A1 Telekom hat ihre Anlagen ebenfalls in Betrieb genommen, teilt Bgm. Hermann Ofner mit. Auf Rohrer Hotter waren zuvor nur Downloadraten zwischen 0,9 und 3,5 Mbit/Sekunde möglich. Die Glasfaser ermöglicht hingegen Raten von 8 bis 50 Mbit. Die Leerverrohrung wurde über 2,3 Kilometer von Bocksdorf kommend gegraben. Verteilerkästen bilden die Nahtstellen zu den Kupfer-Telefonleitungen in die Haushalte. "Die Gemeinde hat für das Projekt 67.000 Euro in die Hand genommen", berichtet Ofner.
Bau eines Sendemastens in Königsdorf
In Königsdorf steht der Bau eines Sendemastens samt Zufahrtsweg bevor, der sowohl die Handy-Telefonie als auch die Internet-Verbindung verbessern soll. "Die Abdeckung erstreckt sich über das gesamte Gebiet der Königsdorfer Berge", erläutert Bgm. Dieter Wirth. "Wir alle erwarten eine deutliche Qualitätsverbesserung." Die Gemeinde übernimmt 50.000 Euro der Gesamtkosten, der Rest kommt vom Netzbetreiber A1. Wirth schätzt, dass die Bauarbeiten im September beginnen können.
Sender aufgerüstet
In Güssing und Mogersdorf wurden in den letzten Wochen die bestehenden Sendestationen aufgerüstet. Statt wie bisher GSM oder UMTS kommt hier der Mobilfunkstandard LTE zum Einsatz, der schneller Übertragungsgeschwindigkeiten ermöglicht.
Förderungen noch ausständig
Ein weiterer Schub an Ausbauprojekten ist zu erwarten, sobald die lange versprochenen Bundesförderungen vergeben werden. "Die Einreichfrist
ist zu Ende, die Förderansuchen werden in den kommenden Wochen im Infrastrukturministerium geprüft", berichtet Sandra Krutzler vom Regionalmanagement Burgenland (RMB).
Für das Burgenland stehen Förderungsmittel von rund 4,2 Millionen Euro zur Verfügung. "Wir rechnen mit rund 20 bis 25 Gemeinden in den Bezirken Güssing und Jennersdorf, die durch diese Ausschreibung profitieren werden", fügt Krutzler hinzu.
Wollten nicht mehr warten
Auf eventuell eintreffende Förderungen zu warten, dauerte manchen Gemeinden allerdings zu lange. Wie zuvor Stinatz und Burgauberg-Neudauberg haben auch Rohr und Olbendorf ihre Ausbauprojekte ohne Förderungen verwirklicht.
Laut RMB wurden seit Anfang 2015 knapp 14.000 burgenländische Haushalte mit einem Breitband-Internetanschluss versorgt. 37 % davon liegen im Nordburgenland, 16 % im Mittelburgenland und 47 % im Südburgenland. Eine schnelle Internetverbindung ist vor allem auch notwendig für Betriebsansiedlungen. Aber auch Schüler, Studenten und Heimarbeitsplätze benötigen das Breitband.
Kommentar: Unser Leben in einer digitalen Zeit
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