NACHGEDACHT – Das beste Mittel gegen Armut

Georg Schärmer,
Direktor Caritas Tirol
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    Direktor Caritas Tirol
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HaussammlerInnen könnten nicht unterschiedlicher sein. Manche sammeln seit Jahrzehnten für die Inlandshilfe der Caritas Tirol, manche zum ersten Mal. Manche besuchen zwei Nachmittage lang ihre NachbarInnen, manche investieren einen ganzen Monat.

Eines jedoch haben sie gemeinsam: Sie engagieren sich, weil sie die Not ihrer Mitmenschen sehen.

Der Zugang der rund 2400 ehrenamtlichen HaussammlerInnen unterscheidet sich gänzlich vom derzeit diskutierten Ansinnen, bettelnde Menschen generell aus unserer Landeshauptstadt zu verbannen. Schon jetzt ist aggressives und organisiertes Betteln verboten. Aber arme Menschen gänzlich aus unserem Blickfeld zu vertreiben, löst nichts. Das beste Mittel, Armut sinnvoll zu bekämpfen, ist hinzusehen.

Setzen wir es in Relation: Ist nicht das populistische Betteln politischer Gruppierungen um Wählerstimmen aggressiver? Ist nicht die Wucht der Konsum- und Überflussgesellschaft, die unseren Kindern und Jugendlichen den letzten Euro aus der Tasche zu ziehen versucht, mindestens so aggressiv?

Ich verstehe, dass Menschen sich durch aggressives Betteln gestört fühlen. Ich verstehe den Impuls Armut zu leugnen, wegzuschauen von der Not. Aber generell zu verbieten, dass ein Mensch einen anderen um eine milde Gabe bittet, halte ich nicht für einen kulturellen Fortschritt.

Ich bedanke mich bei den HaussammlerInnen, die um Spenden für Menschen in Not in Tirol bitten, und bei allen SpenderInnen. Gemeinsam bilden wir eine Klammer der Solidarität um unser Land.

Ihr
Georg Schärmer
Direktor Caritas Tirol

Georg Schärmer,
Direktor Caritas Tirol
Georg Schärmer,
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