Kampf um die Kampfhunde

kampfhund-1 | Foto: Fügenschuh

Susanne Anzengruber aus Rum ist eine große Tierfreundin und besitzt Hunde, die von sogenannten Kampfhundrassen abstammen. „Meine Hunde sind gut erzogen und tun niemandem etwas, niemand darf sie mir wegnehmen“, erklärt die resolute Rumerin.
RUM (sf). Vor einigen Wochen wurde Susanne Anzengruber, die in einer Neue Heimat-Wohnung in der Siemensstraße wohnt, von einem Schreiben der Hausverwaltung überrascht. „Wie uns bekannt ist, halten Sie in Ihrer Wohnung einen Hund, der als sogenannter Kampfhund eingestuft ist. Die Neue Heimat Tirol als Eigentümer bzw. Vermieterin weist Sie ausdrücklich darauf hin, dass aufgrund diverser Vorkommnisse in der Vergangenheit eine Kampfhundhaltung nicht geduldet wird“, wurde in dem Schreiben festgehalten. „Ich bin aus allen Wolken gefallen“, erinnert sich Anzengruber, meine Hunde haben niemandem was getan. Viele Leute haben in der Siedlung Hunde, das kann man niemandem verbieten.“

Kein Kampfhundegesetz in Tirol
In einigen Bundesländern gibt es zwar schon Gesetze, dass Hunde, die der Rasse nach als Kampfhunde eingestuft sind, einem Tierarzt vorgeführt werden müssen, der dann entscheidet, ob der Hund gefährlich ist oder nicht. „In Tirol gibt es kein derartiges Gesetz“, hat sich Anzengruber rechtskundig gemacht. „Für die Vorgangsweise der Neuen Heimat gibt es keinerlei rechtliche Handhabe.“
Der Geschäftsführer der Neuen Heimat, Klaus Lugger, steht voll hinter seiner Hausverwaltung, die den Brief verschickt hat: „Wir haben die Pflicht, unsere Mieter vor Gefahren zu schützen, deswegen sind wir aktiv geworden. Wir können nicht jahrelang warten, bis vielleicht ein Gesetz geändert wird.“
Mittlerweile bekam Anzengruber von der Neuen Heimat die schriftliche Zusage, dass ihr die Hundehaltung erlaubt ist. „Frau Anzengruber konnte nachweisen, dass sie einen Hundehalterführerschein hat und befähigt ist, mit Kampfhunden umzugehen“, erklärt dazu Klaus Lugger.
„Die Ausbildung habe ich gemacht, weil ich eine verantwortungsbewusste Hundehalterin bin, nicht weil es dazu eine Pflicht gibt“, ist sich Anzengruber sicher.
„Wir wollen sicher nicht mit unseren Bewohnern sinnlose Rechtsstreitigkeiten anfangen, aber wir müssen uns um die Sicherheit in unseren Wohnanlage kümmern“, verspricht Lugger, „deswegen müssen wir in der Frage der Kampfhunde vorbeugend arbeiten. Wenn wirklich einmal etwas passiert, würden alle zu Recht fragen: ‚Warum hat die Hausverwaltung nichts getan?‘, da würden dann alle die Schuld bei uns suchen.“

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