„Hall tafelt" – Stadtfeststimmung statt Autolärm

Unterer Stadtplatz Hall wurde einen Tag lang zur Begegnungszone

Die Stadt Hall feierte am vergangenen Samstag „Hall tafelt" am Unteren Stadtplatz. Die Bundesstraße wurde für einen Abschnitt gesperrt – die Besucher kamen in Scharren, um bei bestem Wetter ein abwechslungsreiches Programm aus Kultur, Kulinarik und ohne jeglichen Autoverkehr zu genießen.

HALL. Einen Tag lang keinen lärmenden Verkehr auf der Bundesstraße am Unteren Stadtplatz in Hall. Stattdessen, ein sehr vielseitiges Kulturprogramm mit kulinarischen Köstlichkeiten inklusive einer 200 Meter langen, festlich gedeckten Tafel. Täglich donnern rund 44.000 Fahrzeuge (überwiegend Durchzugsverkehr) durch den Unteren Stadtplatz – mit dem Fest „Hall tafelt" am vergangenen Samstag, wollte man auf die aktuelle Verkehrsproblematik aufmerksam machen.

Stadtteile für einen Tag zusammen

Mit dem Einzug der Speckbacher Stadtmusik Hall startete das bunte Treiben. Die Künstlergruppe „Mull-Muller" begeisterte mit ausgefallenen Kostümen – während zahlreiche Clowns, Jongleure und Stelzengeher die Gäste an verschiedenen Standorten unterhielten. Platz an der Tafel gab es für rund 800 Personen, die Stimmung zu Tisch war ausgelassen. „Es ist einfach wunderbar, dass wir uns heute alle am Unteren Stadtplatz treffen können. Das ist, wie wir es nach langer, langer Zeit wieder empfinden dürfen, endlich wieder ein Stadtplatz und keine Autobahn!", so der Haller Bgm. Christian Margreiter, in seiner Begrüßungsrede. Im Anschluss fuhr das Stadtoberhaupt gemeinsam mit GR Christoph Sailer, vom Kulturausschuss auf einem E-Tandemrad durch die Feststraße.

Ziel der Veranstaltung: Die Haller Bevölkerung sollte spüren, wie es sich anfühlt, wenn die beiden historischen Stadtteile (im Norden und Süden) wieder zusammen sind. Stadtchef Margreiter, der derzeit für eine Untertunnelung in dem Bereich wirbt, sieht darin eine Chance und Möglichkeit, den Verkehr zu reduzieren und mehr Lebensqualität für die Bevölkerung zu gewinnen.

„Straße gehört wieder uns!"

Der Duft von Schnitzel, Spanferkel und anderen Köstlichkeiten lag in der Luft. Zahlreiche bunte Stände luden zum Mitmachen und Konsumieren ein. Die Begeisterung war an diesem Tag vielen Menschen anzusehen. „Ich finde es wunderschön, wie man sich hier begegnet und sieht, wie bunt die Stadt ist. Zu sehen, dass es auch ohne Verkehr geht, ist ein wunderschönes Zeichen, gerne öfter!", so Christian Altenweisl, aus Heiligkreuz. Ein Besucher sagt gegenüber den BezirksBlättern: „Die Straße gehört wieder uns! So ein Fest bräuchten wir öfter in Hall." Doch nicht alle waren von „Hall tafelt" begeistert. Kritik gab es unter anderem von Öffi-Aktivistin, Barbara Heiss, aus Mils, die sich von der Veranstaltung/Bürgerversammlung mehr Information zur Verkehrslösung an den Ständen erhofft hatte. Vor allem das aufgelegene Flugblatt stieß Heiss dabei sauer auf. „Das durchaus polemische Flugblatt lag zuhauf am Infostand auf und spiegelt alles Altbekannte wieder. Von Fairness, auf Augenhöhe und manchen Fakten ist der Text meilenweit entfernt", resümiert Heiss.

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