Buslenkermangel in Tirol
Halbstundentakt soll Pünktlichkeit bei Bussen herbeiführen
In den letzten Wochen sind auf den 500er-Linien des VVT zwischen Innsbruck und Hall zahlreiche Busse ausgefallen. Grund dafür sind ein Mangel an Busfahrerinnen und Busfahrern sowie auftredende Krankenstände.
TIROL. Für zahlreiche Öffi-Nutzer der 500er-Linien hieß es in den vergangenen Wochen warten, warten und nochmals warten. Unter anderem kam es beim Linienbus 504 zwischen Innsbruck und Hall zu zahlreichen Ausfällen und dies sorgte bei sehr vielen Öffi-Kunden für großen Ärger. Harsche Kritik kommt dabei von der Milser Öffi-Aktivistin Barbara Heiss, die selbst vor kurzem einige schlechte Erfahrungen als Fahrgast machte und die interne Kommunikation des Busunternehmens Ledermair sowie die fehlenden Informationen an den Haltestellen kritisiert. Mit einem Brief (liegt den BezirksBlättern vor) wandte sich Heiss an die Ledermair-Geschäftsführung: „Es ist schon sehr befremdlich, was in Ihrer Firma abgeht und das zum Leidwesen vieler Öffi-Nutzer. Es scheint in Ihrer Firma für Beschwerden niemand zuständig zu sein. Die Bitte (3x) um Rückruf blieb ungehört. Da haben die Öffi-Nutzer massive Probleme, in die Arbeit, Schule oder zu einem wichtigen Termin zu kommen. Die Beschwerden laufen total ins Leere und Missstände bleiben über Tage die gleichen", beschwert sich Heiss und ergänzt: „Das hat mit Sicherheit nicht alles mit dem erwähnten Fahrermangel zu tun, sondern entweder mit der nicht vorhandenen Kommunikation oder einfach dem Unvermögen der Fa. Ledermair."
VVT schafft Anreize
Auf BezirksBlätter-Anfrage zu den Ausfällen bei Ledermair hieß es dazu: „Da der Personalbedarf immer noch sehr hoch ist, bleibt Personalmangel in einigen Sparten, so auch bei sämtlichen Verkehrsunternehmen Tirols, weiterhin eine große Herausforderung. Die ungewohnt hohe Zahl an Krankenständen in diesem Herbst hat diese Situation noch verschärft. Wir bedauern jegliche Unannehmlichkeiten, die für unsere Fahrgäste entstanden sind. Wir von Ledermair bieten seit Jahren attraktive Angebote und firmeninterne Ausbildungswege, um der schwierigen Personalsituation entgegenzuwirken." Um den massiven Ausfällen entgegenzusteuern, haben der VVT und das ausführende Verkehrsunternehmen Ledermair gemeinsam mit den IVB, seit Montag, 9. Oktober eine vorübergehende Lösung ausgearbeitet und auf der Regiobuslinie 504 den Takt von Montag bis Samstag von einem Viertelstundentakt auf einen Halbstundentakt geändert. Um den Beruf für neue BuslenkerInnen attraktiver zu machen, hat der Verkehrsverbund Tirol zudem ein umfangreiches Maßnahmenpaket geschnürt. Damit das gelingt, muss dem Beruf mehr Beachtung und Wertschätzung zukommen, heißt es vonseiten des VVT. Ein Härtefallfonds, ein günstiges ÖV-Ticket sowie die Attraktivierung der Arbeitszeiten in den Ausschreibungen des VVT sollen künftig dabei helfen. „Will man Menschen für diesen Beruf begeistern, sind neben innovativen Maßnahmen der Verkehrsunternehmen als Arbeitgeber auch wir als Verbund gefordert, mitzuhelfen, die angespannte Situation zu verbessern", sagt Alexander Jug.
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