Hochwasserschutz in Ampass
"Hundert Prozent Schutz gibt es nie"

Diese Absperrung ist Teil des Schutzbeckens, welcher in Ampass beim Gröbentalbach errichtet wurde.
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  • Diese Absperrung ist Teil des Schutzbeckens, welcher in Ampass beim Gröbentalbach errichtet wurde.
  • hochgeladen von Agnes Czingulszki (acz)

AMPASS. "Das sieht zwar wie für die Katz aus, bietet aber viel Schutz", erklärt Bürgermeister Hubert Kirchmair bei der Begehung des neuen Schutzbeckens, das die Ampasser Bevölkerung vor gröberen Katastrophen bewahren soll. Sieben Jahre lang dauerten die Arbeiten, bis das Becken fertiggestellt wurde. Das Projekt wurde gemeinsam von Bund, Land, Landesstraßenverwaltung und der Gemeinde Ampass finanziert. Letztere steuerte 19 Prozent der Kosten bei. Insgesamt wurden 1,8 Mio. Euro investiert.

Im Zehn-Jahr-Takt

Man würde gar nicht meinen, dass der Bach selbst Auslöser von dramatischen Szenen sein kann. Kirchmair ist seit zwanzig Jahren im Amt und hat schon zwei Katastrophen erlebt. Schlamm und Baumstämme haben damals ein gesamtes Siedlungsgebiet – mit 38 Häusern – gefährdet. Er freut sich: "Jetzt können alle beruhigter schlafen." Das Becken kann bis zu 3.500 Kubikmeter Geröll auffangen. 80 Holzsperren – sie dienen der Entschleunigung des herunterströmenden Gerölls – wurden errichtet.
Dabei achtete man bei der Wildbach- und Lawinenverbauung auch darauf, dass der Bau nicht nur mit Materialien, die im Einklang mit der Natur sind, gebaut wird, sondern auch bei eventueller Räumungsarbeit nachhaltig für die Gemeindefinanzen ist. Außerdem werden auch flächenwirtschaftliche Maßnahmen gesetzt und mit GrundbesitzerInnen verhandelt. Statt große Flächen Mais, mehr Wiesen: Diese leiten auch das Wasser besser in den Boden ab.
Wie Sektionsleiter Gebhard Walter vor Ort erklärt: "Der Bach ist zwar relativ klein, aber durch die Mooslandschaft, Straßenasphaltierungen und große Regenmengen kann es zu extremen Überflutungen kommen." Die großen Katastrophen ereigneten sich 1985, 1999 und 2005. 2007 wurde der Gefahrenzonenplan erstellt, in dem sich die 38 Häuser befinden, die damals vom Schlamm heimgesucht worden sind. Trotz der Schutzmaßnahmen, werden sie wahrscheinlich auch künftig in der Gefahrenzone bleiben. Denn, wie Walter meint: "Einen hundertprozentigen Schutz gibt es nie".

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