Start der Schutzwaldsanierung am Absamer Vorberg

Foto: ZOOM-Tirol
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Ein Monat nach dem großflächigen Waldbrand am Hochmahdkopf im Gemeindegebiet von Absam wird ab nächster Woche von der Bezirksforstinspektion Innsbruck gemeinsam mit der Wildbach- und Lawinenverbauung mit den Sanierungsmaßnahmen begonnen. Auf Basis fachlich fundierter Erhebungen werden - abgestimmt auf den Grad der Schädigung und des Selbstheilungsvermögen - unterschiedliche Maßnahmen wie Einsaat mit speziellen Samenmischungen, Aufforstungen etc. umgesetzt. Auch mit der Wiedererrichtung der Lawinenverbauungen wird im Laufe des Mai gestartet. Für die Aufforstung soll auch auf freiwillige Helfer zurückgegriffen werden. „Ich bin sehr froh, dass wir nun auf Basis einer fundierten Analyse bereits einen Monat nach dem Brand mit der Umsetzung beginnen können“, erklärt Bgm. Arno Guggenbichler.

Einsaat

„Gleich nach Ostern werden erosionsgefährdete Flächen mit einer Mischung aus Gras- und Baumsamen eingesät“, erklärt DI Günther Brenner von der Bezirksforstinspektion. Dazu wurde eine spezielle Samenmischung, abgestimmt auf den Boden, die Höhenlage und die Ausrichtung der Hänge des Absamer Vorberges von Naturschutz- und Forstexperten zusammengestellt. Auf den flächig abgebrannten Latschenfeldern soll zeitgleich die Wiederherstellung der Schutzwirkung durch die Aussaat von Baumsamen wie Birke, Latsche, Mehlbeere, Bergahorn und Spirke eingeleitet werden. In dem unwegsamen Gelände kann das Saatgut großteils nur mit Hubschrauber ausgebracht werden.

Aufforstungen

Zu den Einsaaten werden zielgerichtete Aufforstungen durchgeführt. Diese sollen in der Zukunft die Schutzfunktion für das Absamer Siedlungsgebiet sicherstellen. Die Baumartenzusammensetzung orientiert sich dabei an der potentiellen natürlichen Waldgesellschaft. Im südlichen Schutzwaldgürtel werden die durch den Brand entstandenen Lücken durch gruppenförmige Aufforstungen in Etappen über mehrere Jahre wieder geschlossen.

Einbindung von freiwilligen Helfern

Aufgrund der überaus großen Betroffenheit der Bevölkerung war es den Verantwortlichen wichtig, die Bereitschaft zur Hilfe bei der Umsetzung zu berücksichtigen. Der Alpenpark Karwendel hat dafür seine Freiwilligenplattform TEAM KARWENDEL entsprechend adaptiert. Es soll ein Pool von Freiwilligen gebildet werden, der dann für entsprechende Arbeiten recht kurzfristig kontaktiert werden kann. Die Anmeldung ist ab sofort unter www.karwendel.org/team möglich.

Technische Verbauungen

Die Wildbach- und Lawinenverbauung wird voraussichtlich Mitte Mai mit den technischen Verbauungen beginnen. Durch die Steilheit der Hänge ist hier die Gefahr von Lawinenabgängen gegeben. Die durch den Waldbrand völlig verbrannten Holzstützwerke der Lawinenverbauung müssen neu errichtet werden. Aufforstungen in Kombination mit technischen Lawinenverbauungen sollen diese Gefahr langfristig beseitigen. Denn dort wo Wald steht, kann keine Lawine abgehen. Erst nach Sicherung der obersten Hangpartien vor dem Abgang von Lawinen können im Schutze dieser Verbauungen die angepflanzten Bäume aufkommen.
„Aber auch die vorhandenen Holzsperren in den Erosionsrinnen haben durch den Brand stark gelitten und müssen saniert bzw. erneuert werden“, weiß DI Josef Plank von der Wildbach- und Lawinenverbauung. Diese Holzsperren sollen in den steilen Gräben die weitere Erosion und somit kleinere Murgänge verhindern.

"Wildfreie Zonen"

Die vielen jungen Bäume sind besonders durch Wildverbiss gefährdet. Deswegen wird es in diesem Gebiet zu erhöhten Wildabschuss kommen, einige Gebiete sollen sogar "wildfrei" bleiben. Das sei mit der Jägerschaft abgesprochen, erklärte Bgm. Guggenbichler.

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