Volles Haus mit ländlichem Lustspiel

Foto: Heimatbühne Volders

Nach erfolgreichen Ausritten ins Boulevard- und Problemgenre griff man in Volders in die Kiste mit der Aufschrift „Ländliche Lustspiele“, wurde bei Max Vitus’ „Thomas und die Himmelsleiter“ fündig – und Franz Sieberer adaptierte es für die Heimatbühne mit dem nunmehrigen Titel „Einmal Jenseits und zurück“.

Zur Geschichte: Eine durch einen Unfall arg verstümmelte Leiche wurde für die sterblichen Überreste eines seit Tagen abgängigen Mannes gehalten. Dieser erfreute sich jedoch bester Gesundheit, fand es aber reizvoll, für tot erklärt worden zu sein, um die um ihn trauernden Menschen unerkannt beobachten.zu können. Auch wenn sich die Geschichte im bäuerlichen Milieu abspielt, wäre sie ohne weiteres auch in jeder anderen Gesellschaftsschicht denkbar.

In mehreren Bildern und 2 Akten wird die Story vorangetrieben, deftige Sager, sarkastische und lustige Bonmots waren für ein berechenbares Publikum vorbereitet, das sich erwartungsgemäß mit häufigem Szenenapplaus bedankte.

Hermann Schmadl ist ein bewährter und sympathischer Akteur in der Rolle des alten Schustergesellen Wastl, Maria Posch agiert natürlich und frisch als Haushälterin. Gottfried Zöhr glaubwürdig, variantenreich und komödiantisch überraschend lebendig als Ochsenbauer sowie Julia Troppmair gefällig und einnehmend als Regina.

Die herausragenden Protagonisten des Abends sind zweifellos Fred Krismer als Thomas Nothaas in seiner Verwandlungsfähigkeit und Lockerheit, Annemarie Wurm als einfältige Bauerntochter Zenzl, die allerdings hart an der Rampe zur Überzeichnung ihrer Figur neigt – und last, but not least Spielleiter Franz Sieberer als nervengeschädigter Bezirksarzt. Seppi Klausner ist der martialische Gendarm, Lenni Angerer & Christoph Marko sind die beiden Sanitäter, welche gekonnt den vemeintlichen Irren abführen, Martina Rass verkörpert die elegante Dame aus der Großstadt. Da das Stück zweifellos in der Vergangenheit angesiedelt ist (kein Handy, Gendarmerie, Milieu), ist es verwunderlich, dass nicht von Schillingen oder D-Mark, sondern von Euro die Rede ist, daran sollte die Regie doch denken.

Dass der große Saal Volders bisher bei jeder Vorstellung voll war, spricht für die Popularität des Genres und das große Bedürfnis des Publikums nach unbeschwerter Unterhaltung.
Peter Teyml

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