Milch-Ehe: Wer Einwände hat, möge jetzt sprechen ...

Gemeinsam oder einsam? Beschlossen ist die Fusion der Tirol Milch mit der oberösterreichischen Berglandmilch noch nicht. Doch die Milchehe scheint der wirtschaftlich vernünftigste Weg. | Foto: Gstraunthaler
  • Gemeinsam oder einsam? Beschlossen ist die Fusion der Tirol Milch mit der oberösterreichischen Berglandmilch noch nicht. Doch die Milchehe scheint der wirtschaftlich vernünftigste Weg.
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Seit Ende vergangener Woche liegen die Ergebnisse des Gutachtens über die Zukunft der Tirol Milch auf dem Tisch. Doch die von den Experten favorisierte Fusion mit der oberösterreichischen Berglandmilch findet beileibe keine ungeteilte Zustimmung.
„Unter dem Strich kommen beide Untersuchungen zum Schluss, dass ein gemeinsamer Weg mit der Berglandmilch große Chancen für die Tirol Milch bietet. Der Vorstand und der Aufsichtsrat der Tirol Milch haben daher beschlossen, die Bauern in den kommenden Wochen umfassend über das Angebot der Oberösterreicher zur Zukunft der Tiroler Milchwirtschaft zu informieren“, so fasste vergangenen Donnerstag Tirol-Milch-Obmann Stefan Lindner die Ergebnisse der beiden Expertengutachten zusammen, welche eine Empfehlung für die weitere Zukunft der Milch-Genossenschaft abgeben sollten. Jedoch sorgt diese von Vorstand und Aufsichtsrat favorisierte Fusion seither für einiges politisches Aufsehen.

LH Günther Platter gegen Fusion
Klar für die Eigenständigkeit der Tirol Milch und gegen eine Fusion spricht sich Landeshauptmann Günther Platter aus. Er favorisiere eine Eigenständigkeit der Tirol Milch und stellt klar, „dass eine Fusion nur die letzte Option sein kann.“

SPÖ fordert Mitspracherecht
Von Seiten der SPÖ wird die angedachte Fusion schlicht als inakzeptabel bezeichnet. „Es kann nicht hingenommen werden, dass 4.000 Milchbauern allein darüber entscheiden, was mit der Tirol Milch passiert. Ein nicht unwesentlicher Betrag an Steuergeldern ist in den letzten Jahren in die Tirol Milch geflossen. Das Land muss daher mitreden. Es ist darüber hinaus inakzeptabel, dass der Standort Osttirol in Frage gestellt wird “, meint die Osttiroler SP-LA und Landwirtschaftssprecherin Elisabeth Blanik.

FPÖ: Tiroler Lösung suchen
Auch FPÖ-Landesparteiobmann Gerald Hauser lehnt eine Fusion mit der Berglandmilch ab. „Ich fordere eine Lösung mit Südtirol. Sie muss ernsthaft gesucht und gefunden werden“, betont Hauser.

Dinkhauser für „Stand-alone“
Auch LA Fritz Dinkhauser erteilt den vorliegenden Plänen eine klare Absage. „Die einzige Chance für Tirol ist die Stärke seiner Marke Tirol – das ist das Um und Auf! Wer das nicht versteht, kann den Laden dichtmachen“, poltert Dinkhauser.

Kündigungen sind sicher
Egal, welchen Weg die Tirol Milch beschreiten wird, zu Personalabbau wird es in jedem Fall kommen. „Sowohl bei einer Stand-alone-Lösung als auch einer Einbringung in die Berglandmilch sind Restrukturierungsmaßnahmen im Unternehmen notwendig“, betont Lindner.

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