Norbert Happ: "Fusion ist ein Größenwahn-Projekt!"

Vizebgm. Norbert Happ kann sich mit dem Fusionsgedanken nicht anfreunden!
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  • hochgeladen von Manfred Hassl

Nicht anfreunden kann sich der SP-Vizebürgermeister Norbert Happ mit der geplanten Skigebietsfusion. Für ihn handelt es sich bei diesen Planungen um „ein Projekt des Größenwahns!“

„Allein schon die ‚kleine Variante’ des Zusammenschlusses der Axamer Lizum mit der Schlick 2000, die lediglich die Anbindung mit Mutters und Neustift vorsieht, würde insgesamt 72 Mio. € kosten. Bezieht man auch noch Axams-Dorf mit ein, so wachsen die Kosten auf 110 Mio. €“, stellt Norbert Happ die Dimension des für ihn unsinnigen Mega-Projektes dar.

Fatale Folgen
Die Folgen bei einer Realisierung wären fatal: Ein markantes Wahrzeichen Tirols wäre verschandelt, ein Naturerholungsgebiet wäre auf ewig zerstört und das Tiroler Naturschutzgesetz wäre nur mehr ein Papiertiger. „Und wofür?“, fragt sich Happ, denn: „Die Projektbefürworter haben keinen überzeugenden Beleg für den wirtschaftlichen Nutzen erbringen können. Ein Zusammenschluss löst nicht die strukturellen Probleme in der Region“.

Tatsache sei, dass die Kalkkögel bereits im Jahre 1983 zum Ruhegebiet erklärt wurden. Das Tiroler Naturschutzgesetz würde weiters besagen, dass in einem Ruhegebiet der Seilbahnbau strikt verboten sei. Darüber hinaus habe sich die Republik Österreich in der Alpenkonvention verpflichtet, bestehende Schutzgebiete zu wahren.

Gesetze einhalten
„Gesetze sind einzuhalten. Wo kommen wir denn hin, wenn einige größenwahnsinnige Projektanten meinen, sie könnten sich darüber hinwegsetzen?“, zeigt sich Happ empört. Zudem verweist der Axamer SPÖ-Vorsitzende auch auf die möglichen Folgewirkungen auf Schutzgebiete in ganz Tirol: „Wird erst einmal ein Schutzgebiet aufgehoben, dann werden auch viele der anderen 81 Schutzgebiete in unserem Land infrage gestellt“. Dort, wo es aus naturschutzrechtlicher Sicht möglich sei, würden laut Happ ohnehin Seilbahnen, Pisten und Beschneiungsanlagen genehmigt.

Langfristiger Schaden
Norbert Happ befürchtet bei einem Zusammenschluss einen langfristigen Schaden für die Region: „Eine intakte Natur ist auch Garant für eine kontinuierliche Zahl an Gästen. Der so genannte ‚sanfte Tourismus’ wird immer mehr zum Wirtschaftsfaktor – wenn es aber nahezu keinen unerschlossenen Berg und keine unberührte Naturlandschaft mehr gibt, können wir in touristischer Hinsicht einpacken“.

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