„Vor allem die Eltern wollen die Ganztagsschule“

RUM (sf). „Stellen Sie sich vor, Ihr Kind kommt um 16:30 Uhr nach Hause – ohne Schultasche, hat seine Hausübung bereits gemacht und Sie können sich darauf verlassen, dass es auf den Physiktest morgen vorbereitet ist. Außerdem hat es zu Mittag ‚gsund und gschmackig‘ gegessen und sich beim Sporteln ausgetobt. Sie sind erleichtert, denn Sie können mit Ihrem Kind jetzt etwas Angenehmes machen.“ So fasst Gschwentner die Vorteile der Ganztagsschule zusammen.

Nicht zufrieden sind die SP-Politiker mit der Nachmittagsbetreuung in der derzeitigen Form: „Da haben die Schüler wie gehabt bis zu sechs Unterrichtstunden hintereinander, jeder weiß doch, dass man in den letzten Stunden kaum mehr aufnahmefähig ist“, erklärt GR Markus Prajczer, aus Rum. „Viel sinnvoller wäre es, wenn der Unterricht über den ganzen Tag verteilt wäre und am Vormittag auch Sport oder Lernstunden stattfänden.“

Rum möchte Ganztagsschule
„Die derzeit angebotene Nachmittagsbetreuung nutzt das Potenzial der Ganztagsschule nicht“, betonen auch Gschwentner und Niederwieser. Im Bezirk Innsbruck Land nutzen derzeit vier Prozent der Kinder ein ganztägiges Betreuungsangebot, in Rum hingegen, wo seit fünf Jahren massiv in die Nachmittagsbetreuung investiert wurde, sind es fast 33 Prozent. „Das zeigt, wie der Bedarf tatsächlich aussieht“, erklärt dazu GR Markus Prajczer. „Rum wäre geradezu prädestiniert, eine Ganztagsschule aufzumachen und wir würden auch die notwendigen Investitionen in die räumliche Situation der Schulen tätigen, wenn es dazu Förderungen von Bund und Land gibt.“ Gesetzlich ist das möglich, doch die Hürden mit erforderlichen Zwei-Drittel-Mehrheiten in den Gremien der Schulen sind hoch. „Die Mehrheit der Eltern ist aber dafür“, weiß Niederwieser.

Deshalb, so Gschwentner, Niederwieser und Prajczer, muss weiterhin Überzeugungsarbeit geleistet werden. Denn eines ist für alle drei klar: Die Ganztagsschule ist einfach die bessere Schule!