Gehen uns bald die Böden aus?

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TIROL (cia). Zweieinhalb Fußballfelder – das ist die Fläche, die Tag für Tag in Tirol versiegelt wird. Wenn vor 55 Jahren noch 40 Prozent des Landes für die Landwirtschaft genutzt wurde, ist es nun nur mehr ein Fünftel. "Das muss endlich eingebremst werden, sonst stirbt die Landwirtschaft langsam, aber sicher aus“, erklärt LK-Präsident Josef Hechenberger zum von der UNO ausgerufenen "Jahr des Bodens".
In 100 Jahren würde es bei der aktuellen Tendenz keine Landwirtschaftlichen Böden mehr geben. "Für das Überleben eines einzelnen Österreichers braucht man etwa 30.000 Quadratmeter landwirtschaftlichen Boden – nur die Hälfte davon gibt es in Österreich", fasst Kurt Weinberger (Österreichische Hagelversicherung) die schon bestehende Abhängigkeit von Importen zusammen.
„Auch der Sicherheitsfaktor muss bedacht werden: Betonierter Boden kann kein Wasser speichern oder zurückhalten, somit steigt die Gefahr von Hochwasser und Überschwemmungen massiv“, gibt Hechenberger zu denken.
Für Raumordnungsleiter Robert Ortner ist die bessere Nutzung des bereits gewidmeten Baulands ein wichtiger Schritt: "38 Prozent der gewidmeten Baulandfläche im Landesdurchschnitt ist nicht oder nur unzureichend bebaut. Das bedeutet bei der derzeitigen Entwicklung könnte man theoretisch 30 bis 40 Jahre lang auf Neuwidmungen verzichten." Auch Hechenberger fordert "nicht ständig Neues zu bebauen, sondern die Erneuerung von alter Bausubstanz.“, erklärt Hechenberger. Für die Revitalisierung der Ortskerne brauche es Konzepte und finanzielle Anreize von Seiten des Landes. Auch eine Stärkung der Planungsverbände in Bezug auf die Raumordnung sei ein wichtiger Schritt.

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