„Von Käfern leben wir nicht“

Finden Kritikpunkte in Tirol: TTV-Präsident Josef Falkner (mi.) mit seinen Vizepräs. Manfred Furtner  (re.) und Friedrich Müller
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  • hochgeladen von Sieghard Krabichler

Seit zwanzig Jahren besteht die Tiroler Tourismus Vereinigung (TTV) und seit Bestehen haben die Touristiker kein Blatt vor den Mund genommen, wenn es darum geht, Missstände für das Tourismusland Tirol aufzuzeigen. Auch jetzt nicht.

TIROL (sik). Obwohl die Wintersaison durchaus passabel war, gibt es etliche Kritikpunkte, die TTV-Präsident Josef Falkner endlich erledigt haben will. „Der Zusammenschluss der Skigebiete Mutters-Lizum-Schlick gehört gemacht, ich erwarte mir wie beim Innkraftwerk in Telfs ebenso klare Worte in dieser Causa von LH Platter“, sagt Falkner. Dabei nehme die TTV den Umweltschutz durchaus ernst. „Natürlich brauchen wir eine intakte Umwelt, aber es muss erlaubt sein, notwendige Änderungen durchzusetzen, weil von geschützten Ameisen und Käfern leben wir nicht“, sagt Falkner in Richtung Umweltschutzorganisationen. TTV-Vizepräsident Manfred Furt­ner: „Ein paar schreien im Land, das bringt uns aber nicht weiter, immerhin macht der Tourismus vier Milliarden Euro Umsatz pro Jahr.“

Tourismus-Landesrat gefordert
Ein weiterer Kritikpunkt ist die Finanzlage im Tourismus. „Geld von den Banken zu bekommen ist derzeit schwierig, ich fordere vom Land Tirol Hilfestellung in Form von Sicherheiten, damit wir diese Finanzmisere durchstehen können“, sagt Falkner. In diesem Zusammenhang tritt er einmal mehr für einen eigenen Landesrat für Tourismusagenden ein.

Nachteile für Privatzimmervermieter
Der Stubaier Friedrich Müller, zuständig im TTV für die Zimmervermieter, kritisiert die Gesetzeslage für die Anbieter und die Förderungspolitik. „Neun Millionen Übernachtungen, immerhin ein Viertel der Tiroler Nächtigungen werden über die Privatzimmervermieter gebucht. Aber sowohl die Förderung von der Tirol Werbung als auch die Landesförderung beträgt in Summe nur etwa 100.000 Euro, das ist lächerlich.“ Müller fordert auch die Änderung der Gesetzeslage, wonach Angebote und Verbesserungen nur schwer machbar seien. „Eine klare Benachteiligung der vielen aktiven Klein- und Mittelbetriebe“, kritisiert Müller.

Preisgestaltung schwierig
„Unter 80 Euro Halbpensionspreis ist ein Vierstern-Betrieb wirtschaftlich vernünftig nicht zu führen“, sagt Falkner zum derzeitigen Preisdumping. Ein weiteres Problem sei auch die schwierige Kalkulation der Preise für die Saison 2012 wegen der Lebensmittel- und Energiepreise. „Und wenn jemand dann noch die Wiedereinführung einer Alkoholsteuer fordert, so werden wir die mit allen Mittel zu verhindern wissen“, gibt sich Falkner kämpferisch.

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