Weltfrauentag
Frauentag verliert an Wichtigkeit
Weltfrauentag hat im Bezirk Hermagor wenig Bedeutung, von jungen Frauen wird er nicht gefeiert.
BEZIRK HERMAGOR (lexe). Sie sind junge, tatkräftige Frauen, stehen mit beiden Beinen im Leben. Doch sie unterscheiden sich vom Klischeebild: Biotechnologin Claudia Steinacher und Feuerwehrfrau Lena Seiwald aus St. Lorenzen im Lesachtal.
"Gendern ist mir komplett egal! Es verbessert die Lage nicht. Auf die Einstellung kommt es an!" (Claudia Steinacher)
Kein Interesse
Für Lena Seiwald ist dieser den Frauen gewidmete Tag nicht bedeutungslos, gefeiert wird er aber auch nicht. "An mir geht der Weltfrauentag vorüber", erzählt Claudia Steinacher, die 2018 mit dem "Master"-Titel ihre Ausbildung abgeschlossen hat. "Ich wurde nie benachteiligt, konnte Schule, Matura und Studium ohne Probleme abschließen". Negative Erfahrungen sind der Gailtalerin damit erspart geblieben, noch dazu herrscht in ihrer Berufssparte eher ein Männermangel.
Viele Stärken
Der Lesachtalerin, die im Tuffbaddörfl arbeitet und ihre Freizeit der Freiwilligen Feuerwehr und Jugendarbeit widmet, ist allerdings die Gleichberechtigung wichtig. "Man kann in vielen Situationen erkennen, welche Stärken auch Frauen haben können. Sei es in der Politik, in handwerklichen Berufen oder auch in höheren Positionen in Bundes- und Landesebene." Auch Nachteile für Frauen sieht Seiwald: "Zum Beispiel in Berufen, in denen viel Kraft benötigt wird, da können wir Frauen uns schon manchmal schwertun, da unser Körperbau ein wenig schwächer aufgebaut ist als bei Männern."
Mehr Respekt
Für die Biotechnologin, die ursprünglich Hebamme werden wollte, steht fest: "Das Thema Gleichberechtigung darf nicht aufhören. Man sollte bei gleicher Ausbildung die gleichen Chancen haben. Gleichberechtigung heißt aber, den Wunsch zu respektieren, wenn Frauen bei ihren Kindern zuhause bleiben wollen."
Keine Relevanz
Beide Frauen sind sich über ein Thema unter all den vielen Frauenfragen einig. Es geht ums "Gendern", um die oft diskutierten geschlechtsneutralen Formulierungen. "Ich finde es eine übertriebene Sache, die nicht wirklich notwendig wäre. In früheren Zeiten war es auch nicht relevant, ob in Redewendungen ,gegendert‘ wurde", so Gastrofachfrau Seiwald. Und Steinacher, die derzeit einen Job in der pharmazeutischen Forschung sucht, meint dazu: "Gendern ist mir komplett egal! Es verbessert die Lage nicht. Auf die Einstellung kommt es an!"
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