Flüchtlingsheim im Gitschtal kommt

JADERSDORF (sw). „Holt uns nicht noch mehr Ausländer rein", schreibt ein Kommentator auf Facebook. „Habt ein Herz für jene die es am nötigsten haben" schallt es von der Gegenseite. Solche und ähnliche Kommentare kann man derzeit auf Facebook lesen, wenn es um das geplante Flüchtlingsheim in Jadersdorf, im Gitschtal geht.
„Ich kann die Ängste der Leute verstehen" sagt Vizebürgermeister Ewald Wastian von der SPÖ. „Doch hier geht es um Menschen, die schlimmes durchmachen mussten", so Wastian. Es sollen ca. 16 Jugendliche im Alter zwischen 16 und 21 Jahren aufgenommen werden. „Wichtig ist, dass die Bevölkerung von der Politik umfassend informiert wird", sagt Vizebürgermeister Christian Müller (FPÖ).

Chronologie
Ende November des letzten Jahres informierte Landeshauptmann Peter Kaiser (SPÖ) Gitschtals (Noch-)Bürgermeister Günther Sattlegger über das geplante Flüchtlingsheim. Ein Hausbesitzer aus Jadersdorf hat angeboten sein Haus als Quartier für Flüchtlinge zur Verfügung zu stellen.
Das Haus wurde von der Flüchtlingsbeauftragten Barbara Payer auf seine Tauglichkeit geprüft und für gut befunden. Am 12. Dezember informierte ich den Gemeinderat“ so Sattlegger. Die Jugendlichen werden 24 Stunden betreut. Einer der Betreiber war selbst Flüchtling und kann sich daher gut in die Lage der jungen Männer versetzen.

Information
Lange Zeit wusste die Bevölkerung nichts genaues. Informationen seitens der Betreiber oder der Politik fehlte. Eine Informationsveranstaltung konnte erst geplant werden nachdem der Betreiber den Vertrag mit dem Land unterschrieben hatte. „Ich habe mich vehement für eine Informationsveranstaltung eingesetzt. Damit werden hoffentlich noch offene Fragen beantwortet und Ängste abgebaut“ sagt Wastian. Zur Veranstaltung am 26. Jänner um 10:30 Uhr werden Landeshauptmann Peter Kaiser sowie die Flüchtlingsbeauftragte Barbara Payer erwartet.

Zu viele Männer
Eine große Sorge der Gitschtaler ist, dass es sich bei den Flüchtlingen ausschließlich um junge Männer handelt. „Wenn es sich um Familien handelte wären die Ängste sicher weniger“ sagt Müller. „Bei so vielen Männern in einem Haus, welches nicht besonders viel Grund hat, gibt es natürlich auch Konfliktpotenzial“ meint Josef Lackner von der ÖVP. „Doch wir sollten nicht gleich alles vorverurteilen, es kann auch sein das alles super klappt“ so Lackner weiter.
„Wir müssen die Bevölkerung so gut es geht Informieren und weiterhin zwischen allen Beteiligten vermitteln“ schließt Ewald Wastian.
Bis man eine erste Zwischenbilanz ziehen kann, wird es noch einige Zeit dauern.Bis dahin wird das Flüchtlingsheim sicher noch für genug Gesprächsstoff sorgen.