Endgültiges Aus für 146 Modine-Mitarbeiter
Völlig überraschend wie vor zwei Wochen die Ankündigung der Betriebsschliessung, scheiterten am 30.November auch die Gespräche über den Sozialplan.
KÖTSCHACH (jo). Die Maschinen im Modine-Werk in Kötschach stehen bereits still. Für immer. Insgesamt 146 betroffene Mitarbeiter hätten sich Weihnachten 2017 etwas anders vorgestellt.
Sozialplan vorläufig gescheietert
Mit verständlicher Betroffenheit über dieses unerwartete Ende verfolgten sie in den letzten Tagen die laufenden Gespräche über einen Sozialplan; doch eine für beide Teile akzeptable Einigung darüber scheint plötzlich in weiter Ferne. Betriebsratsvorsitzender Michael Gassmayer: „Die Konzernleitung hat auf unsere Vorschläge nicht reagiert, sondern vorläufig weitere Gespräche eingestellt, weil unsere finanziellen Vorstellungen noch zu weit auseinander liegen. Aber weitere Gespräche wurde prinzipiell nicht abgelehnt.“
Im Rahmen einer am letzten Novembertag eilig einberufenen Pressekonferenz war von Günther Goach, Hermann Lipitsch, Michael Gassmayer, Gernot Kleißner und Alexander Rachoi unisono zu hören, dass man sich diese Demontage gesetzlicher Ansprüche seitens der Konzern-Leitung keinesfall gefallen lassen wird. Goach: „Wir suchen in erster Linie den Verhandlungsweg, scheuen aber notfalls auch vor gerichtlichen Auseinandersetzungen nicht zurück.“
Geschlossenheit und Rückendeckung
In einem diesbezüglichen Schreiben einschliesslich Unterschriftenliste der nunmehr freigesetzten Belegschaft an die Chef-Etage des Modine-Konzerns wird die ehestmögliche Wiederaufnahme der Verhandlungsgespräche erwartet: „Wir fordern Sie daher auf, Fairness zu beweisen und der Belegschaft den von uns zuletzt geforderten Sozialplan zu gewähren.“
Bürgermeister Walter Hartlieb nutzt ebenfalls laufend jede Gelegenheit, sich entsprechend stark zur Unterstützung der betroffenen Modine-Mitarbeiter einzubringen: „Auch seitens der Gemeinde habe ich schriftlich bei der europäischen Konzernleitung in Friaul die unbedingte und ehestmögliche Rückkehr zum Verhandlungstisch eingefordert.“
Trauer-Fackelzug zum Finale
Passend zur derzeit tristen Situation zogen an diesem historischen letzten Novembertag bei einbrechender Dunkelheit und aufziehenden Nebel alle Mitarbeiter und Gewerkschaftsvertreter sowie seitens der Marktgemeinde Bürgermeister Walter Hartlieb mit Vize Josef Zoppoth und Mandatar Jakob Thurner mit Fackeln, Transparenten und einem symbolischen Sarg durch die Straßen des Ortes bis zum Rathaus, um auch der Öffentlichkeit ihre Betroffenheit und ihre Sorgen entsprechend darzustellen.
Fotos: Hans Jost
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