Bienen: 23 Völker tot

- <b>Waben dienen Bienen zur</b> Aufzucht von Larven. In den Stöcken von 23 Völkern in Thalheim herrscht nun kein Leben mehr.
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THALHEIM (jg). "Dann hat mich gleich der Schlag getroffen", sagt Robert Eigner. Als er am Morgen – der Imker weiß, dass die Bienen in der Früh nicht fliegen – die Wiese rund um die Bienenstöcke mähen wollte, bemerkte Eigner, dass 23 seiner Bienenvölker am Stand in Thalheim tot sind. Die Völker seien "super vital" gewesen. Probleme mit Spritzmitteln – Stichwort Neonicotionide – hatte der Imker ebenso in den Griff bekommen wie den Befall von Bienenvölkern durch die Varroamilbe.
Nun der Rückschlag: "Ich überlege, ob ich aufhöre", sagt Eigner, dessen Bestand an Bienen mit einem Schlag um die Hälfte dezimiert wurde. Der Schaden wird mit rund 5.000 Euro beziffert. Mit der Frage, wie es dazu kam, beschäftigt sich nun die Polizei. Der Verdacht liegt nahe, dass die 23 Bienenvölker vergiftet wurden. Für Eigner vorstellbar ist, dass Gift direkt in die Fluglöcher der Stöcke gespritzt wurde.
Proben werden analysiert
"Mit dem Ausdruck 'vergiftet' würde ich vorsichtig sein", sagt indes Josef Gfatter, zweiter Vizepräsident des NÖ Imkerverbandes. Er war nach Bekanntwerden des Vorfalls vor Ort. Da die Bienen tot in den Stöcken liegen, könnten laut dem Fachmann normale Spritzschäden ausgeschlossen werden. Neben der Polizei beschäftigt sich auch die Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit (AGES) mit dem Fall. Diese analysiert den Stöcken entnommene Proben, um so Licht in das bislang noch mysteriöse Bienensterben zu bringen.
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