Traismauer
Circus Pikard gewährt einen Blick hinter die Kulissen
Gastspiel: Zirkusdirektor Alexander Schneller gewährte den Bezirksblättern einen Blick hinter die Kulissen.
TRAISMAUER (bw). Es ist Samstagnachmittag, 14.00 Uhr. In Traismauer herrschen 27 Grad und Sonnenschein. Nur von weitem erkennt man Wolken, welche das vorhergesagte Unwetter ankündigen. Vor dem Zirkuszelt beim Sportplatz ist es menschenleer, auf der gegenüberliegenden Straßenseite grasen die Ziegen und Ponys vom Circus Pikard auf einer Grünfläche. Seit 2016 gastiert der Zirkus, nachdem über Jahre hinweg keine Vorstellungen in der Römerstadt abgehalten wurden, wieder jährlich in Traismauer.
Tiere liebevoll gepflegt
René Lutzni wäscht im Gehege das Fell von Paula, einer Kuh, die das Verwöhnprogramm sichtlich genießt. "Bei der Hitze hätte ich auch gerne eine Abkühlung", stellt Bezirksblätter Redakteurin Bianca Werilly fest. "Lieber nicht zu laut sagen, sonst kommt René gleich mit dem Schlauch", scherzt Schneller und die Redakteurin sprintet ihm lachend hinterher. Auch Pony Rocky wird gerade von Artistin Josy Caselly voller Hingabe gebürstet. "Rocky ist fast so alt wie ich - also wirklich alt", lacht Schneller, der 1987 geboren wurde, und erzählt vom gestrigen Galaabend mit Saschas Travestie, als Rocky den Schlussapplaus aus dem nicht weit entfernten Zirkuszelt vernahm und unruhig wurde. "Er dachte es wäre sein Applaus und er verpasst seinen Auftritt."
"Nervosität fehl am Platz"
Auch um den Strom, die Beleuchtung und die Musik kümmert sich der Direktor. Danach verschwindet der 33-Jährige hinter einen Vorhang und tauscht das Freizeitoutfit gegen sein Kostüm. Ab 15.00 Uhr ertönt bereits Musik aus den Lautsprechern und durchflutet das Zirkuszelt mit voller Lautstärke. Lampenfieber gibt es für Alexander Schneller vor einer Show nicht. "Die Vorstellung ist das, was am meisten Spaß macht. Da wäre Nervosität fehl am Platz", erklärt er locker. Tatsächlich strahlt der Artist eine ansteckende Ruhe aus. Erst knapp vor der Show werden die Artisten und er sich aufwärmen, denn zuvor gibt es noch Wichtigeres zu erledigen. Während der Zirkusdirektor sich hinter die Kassa setzt (aufgrund der Corona-Pandemie werden aktuell nur 250 der 500 Plätze im Zelt besetzt), verkaufen die Artisten Snacks und Getränke. Es ist 15.40 Uhr, als die Redakteurin sich für die Abreise bereit macht. Immer mehr Besucher strömen zum Zirkuszelt. "Es ist heiß", sagt eine ältere Dame zu ihrer erwachsenen Tochter. "Sag mir etwas, dass ich noch nicht weiß", scherzt diese. Die Sonne verschwindet immer mehr hinter den dicken Wolken, doch die Launen des Wetters können die Stimmung der Besucher scheinbar nicht trüben.
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