Duo wollte mit Nothammer in St. Pöltner Pizzeria einsteigen
ST. PÖLTEN (ip). Mit einem Nothammer aus einem Bahnabteil versuchten zwei vorbestrafte Einbrecher die Glasscheibe einer St. Pöltner Pizzeria einzuschlagen. Als im darüber liegenden Stockwerk das Licht anging, flüchteten die beiden Männer.
Wesentlich erfolgreicher waren der 22-Jährige und sein 24-jähriger Komplize während der Sommermonate 2014. Gleich dreimal suchten sie ein Lokal bei der Seeidylle in Viehofen heim, in einem Supermarkt stahlen sie die Geldbörse einer Angestellten, nahmen das Bargeld und warfen die Börse samt Bankomatkarte, Führerschein und anderer Dokumente ins Gebüsch. Mit Beißzange und Schraubenzieher knackte das Duo das Türschloss des ASKÖ in Viehofen und stahl Alkohol und andere Getränke. Nicht zuletzt drangen sie zweimal in das Zimmer eines Mitbewohners ein, nahmen Laptop und X-Box und machten sie in einem St. Pöltner Geschäft zu Bargeld.
Spielsucht als Motiv
„Bei Ihnen ist man bisher sehr großzügig umgegangen“, erklärte der Richter im Prozess, da der 22-Jährige bei seinen mehrfachen Verurteilungen überwiegend mit bedingten Strafen davon gekommen war. Ihm legte Staatsanwältin Michaela Obenaus nicht nur die Einbrüche und Diebstähle zur Last. Er hatte auch eine falsche Beweisaussage zu verantworten. Mit der Angst verdächtigt zu werden, begab sich der Angeklagte nämlich selbst zur Polizei und lenkte durch eine „Zeugenaussage“ die Ermittlungen der Beamten in eine völlig andere Richtung.
Die Beute der Einbrecher war insgesamt eher gering, wobei der 24-Jährige unter anderem seine Spielsucht als Motiv angab. Sein Bewährungshelfer sprach in diesem Zusammenhang von schweren Verlockungen, da es im grenznahen Gebiet die Möglichkeit gebe, nach relativ geringem Spielverlust gratis zu essen.
„Wahnsinn“, kommentierte der Richter, der den jüngeren Angeklagten zu 30 Monaten, den älteren zu 18 Monaten unbedingter Freiheitsstrafen rechtskräftig verurteilte.
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