Hotellerie und Gastro in Gefahr?

Fluch oder Segen: Online-Rezensionen

Der Urlaub steht an und so gut wie keiner lässt es sich heute noch nehmen, ausgiebig Onlinebewertungen zu checken, bevor man sich ein Hotel aussucht. Und auch in de Gastronomie ist es nicht anders.

REGION. In Italien sollen Onlinebewertungen für Hotels, Restaurants und Lokale geregelt werden: So soll die anonyme Bewertung künftig verboten werden. Man wolle wissen, wer Bewertungen schreibt, denn Hotels und Co würden von solchen Onlinebewertungen leben. Wir haben nachgefragt und wollten wissen, wie das unsere Gastronomie- und Hotelbetreiber sehen.

Chancen und Risiken

Alby Ndokay, Betreiber des Gasthauses Mahlzig in Herzogenburg, freut sich über positive Bewertungen, aber findet auch, dass die Hemmschwelle online nicht so hoch ist: "Natürlich geht mir bei positivem Feedback das Herz auf, aber die Leute brauchen im Internet nicht so viel Mut, um teilweise unfaire Bewertungen abzugeben. Als Gasthaus kann man sich dann schwer im Nachhinein rechtfertigen oder aufklären."

Persönlicher Bezug

In der Hotelleriebranche sind Rezensionen fast noch ausschlaggebender als in der Gastronomie. "Ich finde konstruktives Feedback online absolut gut und wichtig", sagt Katharina-Alice Melichar vom Nibelungenhof in Traismauer, "aber in Person freut man sich eben viel mehr über Positives, und Negatives kann man vielleicht gleich beheben." Sie findet auch, dass es früher ohne dem Internet etwas angenehmer war: "Manchmal sagen die Gäste vor Ort auch, dass alles gepasst hat, und dann finden wir online die böse Überraschung."

Elektronische Kommunikation

"Onlinebewertungen sind in Zeiten der elektronischen Interaktion ein weiterer Kommunikationsweg und auch eine Entscheidungshilfe", erklärt Mario Burger von der WKO Bezirksstelle in St. Pölten. Er denkt auch, dass es nicht zielführend wäre, anonyme Rezensionen zu verhindern: "Würde man das anonyme Bewerten unterbinden, würde dies die Anzahl der Bewertungen reduzieren, aber auch zu einer Verbesserung der Kommunikation führen. Die Anonymität schützt einerseits den Bewertenden andererseits bietet sie auch Platz für Missbrauch. Jeder Kunde sollte die Bewertungen kritisch sehen und nicht alle für bare Münze nehmen."

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