"Habe jetzt Angst, auf den Bahnhof zu gehen"

Richter Markus Grünberger vertagte den Prozess gegen den vorbestraften Asylwerber auf Mitte Mai.
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ST. PÖLTEN (ip). „Ich habe jetzt Angst, auf den Bahnhof zu gehen“, erklärte eines der Opfer, das die Brutalität eines dreifach vorbestraften Asylwerbers aus St. Pölten zu spüren bekommen hatte. Zu den zahlreichen Vorwürfen von Staatsanwalt Karl Wurzer zeigte sich der 17-jährige Tschetschene vor Gericht, wenn überhaupt, auch nur abschwächend geständig.

Rowdy mit Kapfsporterfahrung

Mehrere, meist völlig grundlose Attacken, die der Beschuldigte teilweise auch mit einem Schlagring durchgeführt haben soll, führten bei fünf Opfern zu Gesichtsprellungen, Blutergüssen, einen Bruch des Unterkiefers, Prellungen von Schulter und Kopf, bei allen jedenfalls zu erheblicher Angst vor dem Beschuldigten, der nicht nur drei Jahre lang Kickboxen trainierte, sondern auch Mixed Martial, eine der brutalsten und gefährlichsten Kampfsportarten der Welt. Laut Wurzer sei der Tschetschene also kein harmloser Raufer, sondern einem brutalen Rowdytum zuzuordnen, wobei er sich jeweils mit Verletzungsvorsatz seinen jugendlichen Opfern nähere.

Schmerzensgeld in Höhe von 1.000 Euro

Nur drei Monate nach seiner bedingten Haftentlassung im August 2014 soll der 17-Jährige bereits wieder zugeschlagen haben. „Nur geholfen“ – wie der Angeklagte sein gewalttätiges Einmischen in Streitereien anderer bezeichnet. Während eines der Opfer durch einen Faustschlag mit Gesichtsprellungen davonkam, büßte dessen Freund einen Schneidezahn ein und erlitt einen Bluterguss und eine Schwellung am rechten Ellbogen. Opfervertreter Jürgen Brandstätter fordert dafür Schmerzensgeld in Höhe von 1.000 Euro.
„Beruhigend“ – zynisch gemeint, bezeichnete Jugendrichter Markus Grünberger auch die Aussage von Opfer und Zeugen eines Vorfalles am Bahnhof, wonach Securitys das Zusammenschlagen eines Burschen beobachtet haben sollen, ohne einzuschreiten. Dem Opfer habe der Angeklagte zwei Ohrfeigen und einen Faustschlag verpasst, danach an der Kapuze zu Boden gerissen und ihn „… auch durch Fußtritte malträtiert!“

Burschen Cannabis abgenommen

Mehrere Zeugen identifizierten den Tschetschenen im Gerichtssaal. Dennoch blieb der Bursche bei seinen verharmlosenden Versionen, vor allem auch im Zusammenhang mit schwerem Raub. Laut Staatsanwalt habe er am 18. Dezember 2014, wieder am Bahnhofsplatz, einem Burschen fünf Gramm Cannabiskraut mit dem Vorwand, gemeinsam zu konsumieren, abgenommen. Als dieser das Suchtmittel zurück verlangte, gab ein Freund dem Beschuldigten eine Schusswaffe, vermutlich nur eine Attrappe. Der 17-Jährige soll diese durchrepetiert und dem Opfer vorgehalten haben. Mit den Worten „Verpiss dich“ habe er das Opfer vertrieben.
Grünberger vertagte den Prozess auf Mitte Mai. Durch das Leugnen des Beschuldigten bedarf es noch der Vorladung weiterer Zeugen. Wurzer beantragte darüber hinaus noch drei ärztliche Gutachten zu den Verletzungen von Opfern.

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