Region Unteres Traisental
Jahrhundert-Unwetter überschwemmt das untere Traisental

- In Unterwölbling löste sich eine ganze Gasse – die Pflastersteine dieser wurden durch den gesamten Ort geschwemmt.
- Foto: Michaela Kisling
- hochgeladen von Sophia-Bernadet Überbacher
Nach dem Unwetter mit 49 Feuerwehren, rund 600 Mitgliedern im Einsatz und 132 Einsatzadressen wird nun um Ordnung gekämpft.
REGION UNTERES TRAISENTAL. Straßen wurden zu reißenden Bächen, Regenwasser konnte nicht mehr versickern, Schlammmassen wälzten sich über Felder und Wiesen, eine Vielzahl von Kellern war mit Wasser vollgelaufen. Beinahe alle Gemeinden wurden überschwemmt, am schlimmsten traf es jedoch Nußdorf, Statzendorf, Traismauer sowie Wölbling. Zahlreiche Feuerwehren aus weiten Teilen Niederösterreichs rückten zur Hilfe an, unter anderem auch von Feuerwehren aus Purkersdorf und Mauerbach.
Wölbling wurde zum Wasserfall
Was kleinräumig begann, weitete sich binnen kürzester Zeit auf größere Gebiete aus und immer mehr Bürger waren von den starken Regenfällen betroffen. "Ganz neu war dieses Mal, dass die Wassermassen aus dem Wald kamen, das haben wir normalerweise nicht. Es waren teilweise Gräben überflutet, die sonst überhaupt kein Wasser führen", schildert Karin Gorenzel, Bürgermeisterin in Wölbling, die selbst mit den Feuerwehren im Einsatz war. Am schlimmsten hat es den Anzgraben und die Vitusgasse in Oberwölbling getroffen, sowie die Melker Pionierstraße, wo das Wasser durch die Gärten durchgeschossen ist. "Die Schäden in Unterwölbling waren auch sehr massiv. Hier hat es eine ganze Gasse hinunter gespült, das heißt die Pflastersteine der Gasse sind in ganz Unterwölbling herumgelegen.", so Gorenzel weiter.
Sturzbäche in Nußdorf
Bis halb elf nachts wurde in Nußdorf nach dem Jahrhundert-Unwetter gearbeitet. Der ganze Ort ist von den Überflutungen betroffen, besonders schlimm jedoch der Ausgangspunkt Theyern, wo sich das Wasser im ganzen Ort angestaut hat. Von schwimmenden Blumenkübeln und Traktoren wird vom Nußdorfer Vizebürgermeister Karl Egelseer berichtet.
"Sintflut" in Kuffern
Nach Wölbling hat das Unwetter ebenfalls Kuffern (Gemeinde Statzendorf) schwer getroffen. Mit 180 mm Regenfall in der Stunde lagen hier zahlreiche Keller unter Wasser sowie Einfahrten. "Die Druckerei Dockner hat es besonders schlimm erwischt, hier sind die ganzen Maschinen unter Wasser gestanden", berichtet Herbert Ramler, Bürgermeister in Statzendorf.
53 Einsätze in Traismauer
"Ich kann mich nicht erinnern, so etwas in den letzten Jahrzehnten gesehen zu haben.", beschreibt Traismaurer Bürgermeister Herbert Pfeffer, der ebenfalls zum Einsatz mit der Feuerwehr ausgerückt ist.
Die Stadtgemeinde verzeichnete 155 Liter Wasser am Quadratmeter. Mit 235 Freiwilligen Feuerwehrfrauen und -männern wurden die 53 Einsätze abgewickelt. Hier traf es Wagram, Waldlesberg und Hilpersdorf besonders schlimm – ganze Straßenzüge standen unter Wasser, die Auffangbecken waren nach dem mehrstündigen Regen voll und liefen über. "All jene, die immer wieder davon betroffen sind, sollten darauf achten, dass sie Rückstauklappen in den eigenen Kellergeschossen haben", richtet Pfeffer abschließend seinen Appell an die Bevölkerung.




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