Herzogenburg/Traismauer
Kampf gegen die Lebensmittelverschwendung
Jeder weiß es und trotzdem passiert es viel zu oft: Lebensmittel werden unbeabsichtigt verschwendet.
REGION. Egal ob Fleisch, Käse, Obst, Gemüse oder Milchprodukte. Alle Nahrungsmittel sind wertvoll. Pro Haushalt und Jahr werden Lebensmittel im Wert von durchschnittlich rund 300 Euro in Österreich weggeworfen. Im Bezirk St. Pölten wurden im Jahr 2021 7.278 Tonnen Biomüll produziert. Bei einer Stichprobe des Restmülls bei einer Wohnhausanlage kam der Gemeindeverband für Umweltschutz zu folgendem Ergebnis:
"Es sind genießbare und gut verwertbare Lebensmittel gefunden worden. Teilweise sogar original verpackt und das Mindesthaltbarkeitsdatum noch nicht erreicht",
informiert Johann Freiler, Geschäftsführung Gemeindeverband für Umweltschutz und Abgabeneinhebung im Bezirk St. Pölten. Wir haben uns schlau gemacht, wie man dieser Verschwendung vorbeugen kann.
Überlegtes Einkaufen
"Vor dem Einkaufen in den Kühlschrank schauen, welche Lebensmittel noch vorhanden sind und eine Einkaufsliste machen",
empfiehlt Freiler. Ebenso rät er, nicht hungrig einkaufen zu gehen.
Nicole Krajewski setzt so im eigenen Haushalt an:
"Überlegtes Einkaufen – vielleicht sogar ein Speiseplan für die Woche, hilft gegen Lebensmittelverschwendung. Wichtig ist auch, sich nicht von großen Angeboten mitreißen zu lassen, wenn man diese Lebensmittel gar nicht braucht.
Wichtig ist nach wie vor, dass einem bewusst ist, dass das Mindesthaltbarkeitsdatum nicht bedeutet: tödlich ab..."
Florian Motlik, Herzogenburger Umweltgemeinderat, sieht für Einzelpersonen nur kleine Schritte im Kampf gegen Lebensmittelverschwendung:
"Wie in vielen Fällen kann man als Einzelperson zwar drauf schauen, dass man nur einkauft, was man braucht beziehungsweise auf die Produkte, die man hat, achten, das hat aber nur einen kleinen Effekt. Den größten Effekt hat, wenn wir systematisch Handel, Industrie und Gastgewerbe dazu zwingen, dass sie mit ihren Ressourcen schonend umgehen müssen und das auch transparent darlegen.
Zu oft wird die Verantwortung für große gesellschaftliche Probleme auf die einzelne Person runtergebrochen, um so die Verantwortung von Politik und Industrie abzuschieben."
Effizientes Handeln
"Landwirtschaft, vom Feld bis zum Kühlschrank, braucht einiges an Energie und Ressourcen. Diese zu verschwenden bedeutet, mehr Ressourcen importieren zu müssen, da wir schon heute unseren Energiebedarf nicht abdecken können",
so Motlik.
"Verschwendung führt auch, gerade bei besonders intensiver Landwirtschaft oder unter Bedingungen, die dem Tierwohl nicht entsprechen, zu zusätzlichen Umweltschäden und Leid für Tiere im Endeffekt. Das ist sowohl aus politischer als auch moralischer Sicht einfach falsch."
Richtiges Entsorgen
Ungewürzte und ungekochte Obst- und Gemüseabfälle, alte Brotreste, Tee- und Kaffeesud und Pflanzen mit geringen Mengen anhaftender Blumenerde im Wurzelbereich gehören in die Biotonne.
Fleisch, Knochen, Eier, Milchprodukte, Speisereste, gewürztes und/oder gekochtes Obst und Gemüse gehören in den Restmüll.
(Quelle: Umweltberatung)
Restlrezept
Zutaten:
- altes Brot/Gebäck
- Milch
- Ei(er)
- Gewürze
Zubereitung:
- Milch, Eier und Gewürze verrühren.
- Brot/Gebäck in dünne Scheiben schneiden und 5 Minuten einweichen.
- In einer Pfanne mit etwas Öl heraus braten - und fertig.
Für zwei Personen reichen ein Ei und ein Viertelliter Milch. Geht schnell und dazu passt alles, was man gerade zuhause findet: ob süß - Marmelade, Honig, Ahornsirup, Schokoaufstrich usw.
oder pikant - Wurst, Käse, Oliven, Zwiebel, Knoblauch, usw.
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